Forsthaus: Stadt gibt klein bei
Planungsamt zog gestern umstrittene Vorlage zurück.
Nach langem Hickhack hat die Stadt die angestrebte Nutzungsänderung für das Forsthaus an der Rennbahnstraße im Grafenberger Wald offenbar endgültig ad acta gelegt. Überraschend zog das Planungsamt am Abend die Vorlage in der Bezirksvertretung 7 (u.a. Gerresheim, Grafenberg) zurück. Vermutlich fürchtete die Stadtregierung, erneut keine Mehrheit für die Vorlage zu bekommen. Wie berichtet, geht es formell um die Aufhebung der Bestimmungen der Wohnungen als Dienstwohnungen nur für Waldarbeiter, damit das in dem Haus seit vielen Jahren lebende Ehepaar (keine Forstarbeiter) legal dort wohnen kann. Außerdem sollte die Erweiterung von Wohnungen um einen Speicherraum im Dachgeschoss und die Nutzung der Remise als Garage nachträglich genehmigt werden. Die CDU fürchtete schon vor etwa einem Jahr, dahinter könnte viel mehr stecken: „Es droht der Verkauf des Forsthauses - zusammen mit Teilen des Grafenberger Waldes“, sagte Hanno Bremer, der Vize-Bezirksbürgermeister.
Tatsächlich hatte die Stadt einen möglichen Verkauf zuletzt als Option nicht mehr ausgeschlossen. Mehrfach hatten die Bezirksvertreter wegen solcher Bedenken die Vorlage abgelehnt. In ihrer neuen Vorlage bemühte sich Planungsdezernentin Cornelia Zuschke erneut, die Skeptiker zu beruhigen. Ohne diese Nutzungsänderung könne man gezwungen sein, das Wohnen ab sofort zu verbieten. Zudem bleibe es dabei, dass eine Bebauung neben dem denkmalgeschützten Forsthaus aus dem Jahre 1912 „nicht vorstellbar ist“. Eine bauliche Erweiterung des Hauses sei nicht genehmigungsfähig, und: Selbst im Falle eines Verkaufes des idyllisch am Wald gelegenen Objektes hätte ein neuer Besitzer „die Vorgaben des Denkmalschutzes, des Baurechts und des Landschaftsschutzes zu beachten“, schreibt Zuschke. Doch dann zog sie selbst diese Vorlage zurück.
Wie es nun weiter geht mit dem Forsthaus, ist unklar. Vielleicht ist die Nutzungsänderung ja doch gar nicht erforderlich und alles bleibt, wie es ist. Wolfram Müller-Gehl (Linke) glaubte nie, dass es um Mieterschutz geht: „Die Wohnungen im Forsthaus Trotzhof sollten auf den freien Immobilienmarkt.“