Fortuna und Handwerk Nachwuchskicker als Azubis

Düsseldorf · Fortuna und die HWK bieten duale Ausbildungsmöglichkeiten an.

Handwerkspartnerschaft (v.l): Erich Rutemöller, Philipp Stulier, Sebastian Fuchs, Christian Lasch, Tobias Müller, Benedikt Schmitz, Dennis Gorka und Andreas Ehlers (HWK-Präsident).

Foto: Ja/Hans-Juergen Bauer (hjba)

Der Berufswunsch „Fußballprofi“ mag bei vielen Heranwachsenden mit dem Eintritt ins Jugendalter, spätestens bei Beendigung der Schulzeit, mit den Sportschuhen in verstaubte Schrankfächer wandern. Für die Fortuna-Düsseldorf-Nachwuchsspieler der U16, U17 und U19 ist der vielerorts geträumte Jugendtraum hingegen beinahe gelebte Realität.

Das Problem: Das Leben kann sich zwischen die ehrgeizigen Ziele drängen und den Traum vom Fußballprofidasein wie einen zu stark aufgeblasenen Fußball platzen lassen. Um ein zu heftiges Platzen mit anschließendem harten Aufprall zu verhindern und die Nachwuchsspieler aufzufangen, haben der Verein Fortuna Düsseldorf und die Handwerkskammer  2017 eine Teilzeitausbildungs-Kooperation für den U-Kader abgeschlossen. Ein Ausbildungskonzept, das ehemals für alleinerziehende junge Mütter konzipiert wurde.

Nun fand der zweite Berufserkundungstag für die F-95-Nachwuchsspieler statt, die sich in vier praxisorientierten Lehrwerkstätten in den Bereichen Elektrotechnik, Maler- und Lackierhandwerk, Heizungs-,Sanitär- und Klimatechnik sowie Tischlerei ausprobierten und eigene kleine Exponate anfertigen konnten. So entstanden bei dem Tischlerei-Workshop etwa Teelichthalter, beim Mal- und Lackierworkshop kreative Wandtafeln. In der Handwerkskammer am Georg-Schulhoff-Platz hatte die 60 Nachwuchsprofis Gelegenheit, sich bei Vertretern regionaler Ausbildungsbetriebe über die Handwerke zu informieren.

Wie die duale Ausbildung funktioniert, erklärt Fortuna-Aufsichtsrat Sebastian Fuchs: „Die Nachwuchsspieler gehen von acht Uhr morgens bis 14 Uhr in den Betrieb und absolvieren dort ihre Ausbildung. Anschließend haben sie zwei Stunden frei und gehen danach  zum Training.“ Natürlich brauche man als Betrieb eine gewisse Flexibilität, um auf die Trainingszeiten der Spieler eingehen zu können. Fuchs, der selber im Bereich Heizungstechnik ausbildet, schloss bereits einen Vertrag mit einem Nachwuchsspieler ab – dieser beendete die Ausbildung allerdings aufgrund eines Vereinswechsels nicht. „Der Ortswechsel ist eben Teil des Deals“, sagt Fuchs.