Füchschen macht keine „Gegenparty“ zur Kirmes
Enttäuschte Fans rufen zum Kirmes-Boykott auf. Stadt beobachtet die Lage, sieht aber an der Ratinger Straße keine Gefahr durch Massen.
Düsseldorf. Dass die Rheinkirmes diesmal ohne das Füchschen-Zelt auskommen muss, können viele Feierwütige offenbar partout nicht verwinden. Und so folgen bislang 2900 einem Boykottaufruf im Internet-Netzwerk Facebook: „Kirmes ohne Füchschen? Nein Danke“.
Nun versucht ein Enttäuschter sogar, eine Art Gegenparty vor der Hausbrauerei einzufädeln: „Wer hat Lust, sich zur Kirmeseröffnung am 15. Juli ab 20 Uhr vor dem Füchschen zu treffen? Holen wir die Kirmes auf die Ratinger“.
Die Resonanz der Online-Gemeinde fiel zwar zunächst bescheiden aus, dennoch hat der Appell die Aufmerksamkeit der Behörden erregt — schließlich lockte eine sogar noch abgesagte Facebook-Geburtstagsparty in Hamburg gerade erst 1500 Leute an und endete mit Randale.
„Bis Mitte Juli ist noch viel Zeit, auf jeden Fall werden wir nicht überrascht sein, wenn es dort zum Massenauflauf kommen sollte“, sagt Ordnungsamtsleiter Michael Zimmermann, und: „Notfalls werden wir auch mit der Polizei zusammen dann die nötigen Maßnahmen ergreifen, damit es nicht zu einer gefährlichen Verdichtung kommt.“
Facebook-Aufruf hin oder her: Knüppelvoll dürfte die Ratinger Straße am 15. Juli zwischen Füchschen und Uel schon deshalb sein, weil sie das von Mai bis September an praktisch jedem Mittwoch und jedem Wochenende ist. Das weiß natürlich auch die Stadt: „Die Straße wird dann faktisch zur Fußgängerzone“, sagt Zimmermann, „und dagegen ist auch nichts zu sagen“.
Insofern sind Befürchtungen, in der allgemeinen Nach-Love-Parade-Aufregung könnte bald auch das traditionelle Gedrängel auf der Ratinger aufgrund von Sicherheitsauflagen eingeschränkt oder gar verboten werden, aus der Luft gegriffen. Zimmermann: „Dass es hier zu Gefährdungssituationen kommen soll, ist ein recht unwahrscheinliches Szenario, zumal die Straße ja zu mehreren Seiten hin offen ist.“
Füchschen-Chef Peter König ist einerseits ganz gerührt vom Engagement seiner Gäste: „Dass sich da dermaßen viele zusammentun, war ja niemals zu erwarten.“ Davor, dass sich zum Kirmesauftakt womöglich Tausende vor seinem Ausschank treffen „graut mir aber“.
Und er will mit dem Füchschen der Kirmes Mitte Juli auch keine Konkurrenz mit Sonderveranstaltungen machen: „So etwas gehört sich einfach gegenüber den Schützen nicht.“ Zumal der Fuchs 2012 ja selbst wieder auf die Rheinwiese will.