Für die El-Greco-Schau greift die Stadt tief in die Tasche
Eon muss sparen. Jetzt soll die Stadt mehr als eine Million Euro extra zuschießen, damit am Ehrenhof große Kunst zu sehen ist.
Düsseldorf. Beat Wismer ist gerade für eine zweite Amtszeit von fünf Jahren bestätigt worden. Er arbeitet intensiv daran, das Haus am Ehrenhof neu zu positionieren. Große Ausstellungen im kommenden Jahr sollen dabei helfen. Ein Star eröffnet es, ein Star beendet es: Ab dem 28. April ist die erste große Schau in Deutschland mit Werken El Grecos, dem Altmeister des spanischen Manierismus (1541-1614), zu sehen. Vom 22. September an ist Fotograf Andreas Gursky zu Gast.
Im Rheinland gibt es ein schönes Lied, und es gilt auch für die Stiftung Museum Kunst Palast: Wer soll das bezahlen? In der Kuratoriumssitzung vom Juli wurde die finanzielle Ausstattung des Museums grundsätzlich diskutiert. Bis 2007 hatte Eon als Stiftungspartner jährlich 1,5 Millionen Euro für Wechselausstellungen überwiesen. Seitdem gibt es zwar den festen Betriebskostenzuschuss (1,1 Millionen Euro), ansonsten aber muss sich das Museum beim Konzern bewerben wie jeder andere Bittsteller auch. Eon finanzierte „Bonjour Russland“ und wird auch die Schau über die geplante Ausstellung über die Düsseldorfer Malerschau unterstützen. Zudem halfen dem Museum städtische Sondermittel im Jan-Wellem-Jahr oder zur Quadriennale.
Dergleichen ist jetzt nicht in Sicht. Im Kuratorium signalisierten städtische Vertreter deswegen, nächstes Jahr jene 1,5 Millionen Euro zuschießen zu wollen, die einst Eon zahlte. Und nicht nur das: Bürgermeister Friedrich Conzen (CDU), Vorsitzender des Kulturausschusses, will die Zuwendung jährlich in dieser Höhe. Zuletzt waren „nur“ 600 000 Euro aus dem Stadtsäckel eingeplant. Dass daraus nun eine politische Kontroverse wird, ist sicher. Denn viele kleinere Aktivitäten müssen Kürzungen oder gar Streichungen hinnehmen.
Andererseits kann das Museum große Schauen, die mehrjährigen Vorlauf haben, ohne festen Finanzrahmen nicht planen. Eine Schau wie El Greco kostet zwei bis drei Millionen Euro. Versicherungs-, Transport- und Kurierkosten sind immens, es sind also ohnehin weitere Sponsoren vonnöten. Verpflichtungen nicht einhalten zu können, würde einen enormen Imageschaden bedeuten und Folgeprojekte belasten. Hintergrund: Die Museen leihen sich gegenseitig Bilder, Vertrauen ist da Voraussetzung.