Fundsachenversteigerung sorgt für Überraschungen

Skateboards, Jacken, Regenschirme und Laptops — aber auch einige Kuriositäten fanden am Samstag neue Besitzer.

Foto: Sergej Lepke

Des einen Leid ist des anderen Freud. Das gilt auch für die über 130 versteigerten Fundstücke der Deutschen Bahn. Am vergangenen Samstag hat das Fundbüro des Düsseldorfer Hauptbahnhofs wieder einmal seine Regale geleert. Unter den versteigerten Objekten befanden sich Skateboards, Jacken, Regenschirme und Laptops.

Doch damit nicht genug. Auch einige kuriose Gegenstände wie etwa Echthaarzöpfe oder orientalische Gitarren wurden zum Kauf angeboten. Ebenfalls im Angebot waren knapp 40 Koffer, deren Inhalt vorher nicht immer geprüft wurde.

Einer, der eines dieser Überraschungspakete ergattern konnte, ist Bernd Amling. Der 56-Jährige hat durch einen Freund von der Fundsachenversteigerung erfahren und sich spontan dazu entschlossen, mitzumachen: „In dem Musikkoffer, den ich ersteigert habe, befindet sich eine Querflöte. Ich finde, die eignet sich doch bestimmt ganz wunderbar als Weihnachtsgeschenk für meine Tochter.“ Die ersteigerten Objekte werden vor Ort direkt bar bezahlt. Jährlich werden von der Deutschen Bahn bis zu 250 000 Fundgegenstände erfasst. Aber auch die Rückführungsquote ist mit 60 Prozent relativ hoch. Besitzer können durch die Website der Bahn oder die dafür eingerichtete Hotline Informationen zu ihren verlorenen Gegenständen einholen.

Jens Ebert (34) hat einen Rollkoffer im Wert von 80 Euro ersteigert. Doch in seinem Koffer findet er nur Reiseutensilien wie Kleidung und kleinere Souvenirs. „Eigentlich hatte ich bei diesem Koffer ein ziemlich gutes Gefühl“, sagt er. Und dennoch ist er von seiner Ausbeute etwas enttäuscht.

Thomas Lembeck (52) hat einen Koffer mit Stofftieren ersteigert. Sein eigentliches Interesse galt dabei dem Koffer. Die Stofftiere will er der Bahnhofsmission spenden. „Ich habe solche Auktionen für Fundsachen einige Male im Fernsehen gesehen und fand es ziemlich spannend.“ Für ihn ist es das erste Mal gewesen, dass er bei einer Fundsachenversteigerung mitgemacht hat.

„Ich bin super zufrieden mit meiner Ausbeute. Neben dem Koffer habe ich auch noch ein Longboard für meinen Sohn ersteigert“, sagt Thomas Lembeck. Der 42-jährige Jörg Finke hat sich vor seinem Gebot erst einmal alle Koffer gründlich angeschaut: „Wenn dann mein Wunschkoffer zum Verkauf angeboten wird, bin ich beim Bieten kaum noch zu bremsen“, antwortet lachend. Beim Öffnen des erworbenen Koffers erblickt er einen dunklen Herrenanzug und dazu passendes Schuhwerk. „Ich bin mir nicht sicher, ob der Anzug das gebotene Geld wert war, aber er macht einen ordentlichen ersten Eindruck.“

Eigentlich hatte er auf teure Elektronik gehofft, aber es ist bei dieser Art von Versteigerung eben ein bisschen wie beim Roulette. „Man kann nicht immer Glück haben“, sagt er. Das wertvollste, was Jörg Finke in einem ersteigerten Koffer gefunden hat, war ein Goldring. „Leider ist mir das aber in dieser Form nicht noch mal passiert.“