Gründer von Banger-Musik in Düsseldorf Gangsta-Rapper Farid Bang: Bande räumte sein Konto ab
60 000 Euro bei sechs Sparkassen-Filialen abgehoben. 26-jähriger Berliner soll unter Druck gesetzt worden sein.
Düsseldorf. Wer die Hintermänner des Coups sind, blieb im Dunkeln. Die aber hatten es gezielt auf den Düsseldorfer Rap-Star Farid Bang („Jung, brutal, gutaussehend“) abgesehen. Mit einem gefälschten Personalausweis wurde ein 26-jähriger Berliner auf eine Rundreise durch sechs Sparkassenfilialen geschickt. In genau zwei Stunden und einer Minute hatte der Türke 60 000 Euro abgehoben. Dafür musste er sich am Mittwoch vor dem Amtsgericht verantworten. Er will aber nur ein kleines Licht gewesen sein.
Am 11. Juni vergangenen Jahres fuhr der Angeklagte von Berlin nach Düsseldorf. Um 14.20 Uhr legte er erstmals den gefälschten Ausweis des Gangsta—Rappers in der Sparkassenfiliale an der Rethelstraße vor. Tatsächlich wurde ihm dort 10 000 Euro ausgezahlt. Von da aus ging es weiter zu fünf weiteren Filialen, unter anderem an der Hammer Dorfstraße und in Benrath. Um genau 16.21 Uhr wurde zum letzten Mal abgehoben. Den größten Teil der 60 000 Euro musste der 26-Jährige sofort abgeben, nur 3000 Euro sollte er behalten dürfen.
Möglicherweise wäre der Mann nie erwischt worden. Doch in einer Sparkassen-Filiale hatte er ein Glas Wasser getrunken und seine Fingerabdrücke zurück gelassen — die waren gespeichert. Festgestellt wurde, dass der gefälschte Personalausweise aus einem Einbruch in Berlin stammte, bei dem etliche Blanko-Dokumente verschwanden.
Im Prozess erklärte der Türke, er sei selbst unter Druck gesetzt worden. „Ich weiß, wo dein kleiner Bruder zur Schule geht“, soll einer der Hintermänner gedroht haben. Darum räumte der Angeklagte die Vorwürfe zwar ein, wollte aber zu den anderen Personen nichts sagen. Am Ende kam er mit einer milden Strafe davon: Der Richter verurteilte ihn zu sechs Monaten Haft auf Bewährung