Kinder in Düsseldorf Diese Gefahren lauern auf dem Weg zur Brehmschule
Düsseltal · Auf vielen Schulwegen lauern Gefahren, die eigentlich mit wenig Aufwand zu beheben wären, wie ein Beispiel aus Düsseltal zeigt.
Til Florschütz geht zur Brehmschule, so wie 500 weitere Grundschüler auch. Die Mutter legt aber wert darauf, dass der Siebenjährige den Weg alleine zurücklegt, gerne mit seinem Rad, und nicht im Elterntaxi bis vor das Schultor kutschiert wird. Ganz so weit hat er es auch nicht, und dennoch birgt der Schulweg so seine Tücken – und manchmal wird es sogar richtig gefährlich.
Das findet nicht nur Jessica Florschütz ziemlich unnötig, könnten diese Probleme – insbesondere auf dem Stück zwischen Schumannstraße und der Karl-Müller-Straße, wo sich die Schule befindet – für ihren Sohn und seine Mitschüler doch mit vergleichsweise wenig Aufwand beseitigt werden. „Wenn die Kinder von der Schumannstraße ohne Umweg auf den Grünstreifen in der Mitte der Hans-Sachs-Straße wechseln wollen, ist auf beiden Seiten der Bordstein nicht abgesenkt. So muss das Vorderrad angehoben werden, was bei schwerem Ranzen zu Sturzgefahr führt“, sagt sie und bekommt Unterstützung von Lena Steinhäuser: „Obwohl wir uns hier in vermeintlich ruhigen Wohnstraßen befinden, ist der Verkehr morgens enorm, kaum einer hält sich an das Tempo-30-Limit und nicht zuletzt ist alles zugeparkt, sodass die Kinder beim Überqueren der Straße selten freie Sicht haben, um zu schauen, ob sich Autos nähern. Ohnehin seien die Straßenbeziehungen rund um den kleinen Brahmsplatz hier sehr verwirrend, „es fehlt ein klarer Übergang“.
Unter den vielen Autos befinden sich auch einige Elterntaxis
Ein richtiger Gefahrenpunkt sei dann die Einmündung der Goethestraße in die Hans-Sachs-Straße. Autos dürfen dort nur rechts fahren, „das missachten aber viele und gefährden so die Kinder, die vom Grünstreifen auf den Bürgersteig an der Rembrandtstraße wechseln wollen“, kritisiert Jessica Florschütz. Dennoch sei genau das für die Kinder ratsam, denn eine Kreuzung weiter bestehe hochgradige Unfallgefahr, da vor 8 und nach 15 Uhr unzählige Autos aus der Karl-Müller-Straße kommen würden, um die Hans-Sachs-Straße zur queren oder rechts abzubiegen. „Klar, da sind dann auch viele Elterntaxis mit dabei“, weiß Lena Steinhäuser.
An allen genannten Stellen fehle es an Zebrastreifen, sagen beide, im unmittelbaren Umfeld der Brehmschule gebe es nicht einmal ein Hinweisschild, dass es sich um einen Schulweg handelt, „und die Bürgersteigecken, etwa an der Holbeinstraße, sind alle von Anwohnern zugeparkt“, berichtet Florschütz. Noch gefährlicher sei, sich der Grundschule über die Sohnstraße zu nähern. Zwar sei der Zebrastreifen dort gut ausgeschildert, die Tempo-30-Hinweise aber in weitem Abstand aufgestellt. So seien Nadia Kuckelsberg und ihre Tochter kürzlich nur ganz knapp einem rasenden Transporter entkommen. „Und der Fahrer hat uns anschließend sogar noch beschimpft“, erzählt die Mutter erbost. Lena Steinhäuser fragt daher rhetorisch: „Das klingt zwar abgedroschen, aber muss wirklich erst ein Kind umgefahren werden, bis hier etwas passiert?“
Von der Stadt heißt es, dass seitens des Ordnungsamtes generell ein besonderes Augenmerk auf die Schulwegsicherung gerichtet werde. So würden regelmäßig Sonderaktionen zur Schulwegsicherung vorgenommen, bei denen diese schwerpunktmäßig überwacht werden. „Im Rahmen der routinemäßigen Kontrollen der Verkehrsüberwachung wurden im Bereich Brahmsplatz bisher aber keine entsprechenden Feststellungen gemacht“, erklärt ein Stadtsprecher. Verstärkte Kontrollen, zur Überprüfung der aktuellen Situation am Morgen, würden durch die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes in den nächsten Tagen jedoch vorgenommen.
Zum Grünstreifen an der Hans-Sachs-Straße wird mitgeteilt: Er sei nicht befestigt, und im Fall einer Absenkung des Bordsteins müsste eine solche erfolgen, da ansonsten das Erdreich bei Regen auf die Fahrbahn gespült werde. „Der Aufwand wäre somit zwar nicht minimal, aber auf jeden Fall eine Planung wert“, sagt der Sprecher. An der Goethestraße gelte selbstverständlich das Rechtsfahrgebot. „Das Amt für Verkehrsmanagement wird den Hinweis an die Polizei aber weitergegeben, die für die Überwachung des fließenden Verkehrs zuständig ist“, verspricht der Stadtsprecher.
Nicht zuletzt heißt es: Die Querung Hans-Sachs-/Karl-Müller-Straße sei in einer Tempo-30-Zone grundsätzlich sicherlich gefahrenfrei möglich. Die Polizei werde darüber hinaus von der Stadtverwaltung gebeten, das Verkehrsverhalten insbesondere der Autofahrer am ansonsten „sehr gut einsehbaren Fußgängerüberweg Sohnstraße/Karl-Müller-Straße“ vor allem zu Schulzeiten zu kontrollieren.