Geisel will Sondereinsatz gegen Unkraut

Zudem kündigt OB bei „Sauberkeitsdebatte“ bei den Jonges an, dass mehr Glascontainer unter die Erde verlegt werden.

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Düsseldorf soll sauberer werden. Das ist die Kernbotschaft, die die Besucher des Jonges-Forums „Unsere Stadt: Sauber geht anders“ am Dienstagabend mit nach Hause nahmen. Das heißt aber auch: Zurzeit ist die Stadt vielen unter den Zuschauern und auf dem Podium zu dreckig. Zu viel Unkraut, Zigaretten und unreine Containerplätze.

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Wie das anders werden soll, darüber debattierten Awista-Geschäftsführer Peter Ehler, Ingo Lentz (Pro Düsseldorf), Rüdiger Gutt (CDU), Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner (SPD) und OB Thomas Geisel (SPD). Der stellte neue Wege im Kampf gegen Dreck, Müll — und auch Unkraut vor.

Dass sich letztgenanntes in der Stadt zunehmend als Ärgernis entpuppt, sieht auch Ehler so. „Spontanvegetation ist eine Folge des Klimas, die auch andere Städte beschäftigt, weshalb teilweise ganze Reinigungsteams nur für die Beseitigung von Unkraut ins Leben gerufen werden“, sagt der Awista-Geschäftsführer. In Düsseldorf mangele es da an Personal. Deshalb soll es 2018 zumindest eine „Grundreinigung“ geben, die Geisel mit der Awista verabredet hat. Dazu werden im Mai vier zusätzliche Teams mit vier Fahrzeugen eingesetzt. Danach soll bei der normalen Straßenreinigung frühzeitiger gegen Wildwuchs vorgegangen werden.

Auch beim Straßenbetrieb NRW möchte Geisel für mehr Sauberkeit entlang der Straßen werben.

Die Pflege der Flächen rund um Straßenbäume und Grünflächen entlang der Straßen fällt dagegen nicht in den Zuständigkeitsbereich der Awista, sondern in den des Gartenamtes der Stadt. Der OB sieht hier den Bedarf für eine intensivere Pflege und will unterschiedliche Zuständigkeiten künftig vereinheitlichen.

Geisel stört sich zudem an den „vermüllten Containerplätzen“, an denen etwa Pappkartons oft neben, statt in den Containern landen. Von den 850 Standorten gelten laut Geisel 30 als auffällig vermüllt. Aus diesem Grund möchte Geisel mehr Container unter die Erde verlegen. 500 000 Euro sollen dafür jährlich ausgegeben werden.

Geisel will zudem mehr Werbung für eine bereits existierende App, sowie eine Hotline, über die Bürger verschmutzte Stellen melden können. „Die Bürger sollten nicht davor zurückschrecken, andere auf ihr Verhalten aufmerksam zu machen, wenn diese die Stadt verschmutzen.“

Der OB verkauft diese Ansätze als Kampagne für Sauberkeit, die 2018 mit einem Frühjahrsputz beginnen soll. Start ist der von Pro Düsseldorf veranstaltete traditionelle Dreckwegtag am 17. März. Ingo Lentz, Vorsitzender von Pro Düsseldorf, betont den Erfolg des jährlichen Aktionstages, an dem Bürger gemeinsam die Stadt vom Müll befreien: „Über 10 000 Bürger halfen in diesem Jahr mit. Der Dreckwegtag bringt im Schnitt ein Müllaufkommen von 20 Tonnen.“ Noch 2010 waren es 60 Tonnen. Doch Lentz fragt sich, warum es überhaupt so viel sein muss. Geisel und Pro Düsseldorf wollen nun weitere Möglichkeiten der Kooperation erörtern.

Kritische Töne kamen vor allem von Rüdiger Gutt, Fachausschussvorsitzender und CDU-Fraktionschef. Er kritisiert, dass in den letzten Jahren nicht genug getan wurde: „An uns wird herangetragen, dass die Zustände bezüglich der Sauberkeit insgesamt in den letzten Jahren eher schlechter, als besser geworden sind.“ Auch er wünscht sich mehr Unterflurcontainer, bis dahin sollte man aber die Leerung von gewöhnlichen Containern in Zukunft direkt mit einer Säuberung verbinden. Die Garten- und Parkanlagen würde Gutt direkt von der Awista reinigen lassen, da dies zuverlässiger und günstiger wäre. Außerdem wünscht er sich mehr Kontrolle: „Wir brauchen Müll-Detektive, die die Verursacher identifizieren.“