Gericht: Sechs Jahre Haft für Sex-Martyrium
Stundenlang wurde Prostituierte vom Freier gequält.
Düsseldorf. Es war ein furchtbares Martyrium: Stundenlang wurde eine Prostituierte von einem Freier gequält. Der 38-Jährige hatte sie im Mai 2005 in einem Getränkemarkt gefesselt, ihr die Augen verbunden und sie mit einem Messer bedroht. Außerdem band er ihren Haarzopf an einen Gabelstapler fest und fuhr diesen in die Höhe. Anschließend vergewaltigte er sie und filmte alles mit einer Videokamera. "Glaub bloß nicht, dass du lebend davon kommst", sagt er. Gestern verurteilte ihn das Düsseldorfer Landgericht zu sechs Jahren Gefängnis.
Der Angeklagte hatte die Vorwürfe bis zuletzt bestritten. Er habe mit der Frau, die er auf der Charlottenstraße kennen gelernt hatte, zuvor einen Vertrag abgeschlossen, in dem alle Praktiken aufgelistet worden seien. 80 Euro hatte die 20-Jährige dafür bekommen. Die Vorsitzende Richterin bezeichnete den Vertrag als lebensfremd. "Keiner lässt sich bei dieser Summe auf zehn Stunden Quälerei ein." Den Film hat der Angeklagte inzwischen vernichtet.
Erst Monate nach der Tat hatte die Prostituierte in einer Beratungsstelle von dem Vorfall erzählt - aus Angst vor ihrem Peiniger. Unter Tränen hatte der Mann auch gestern noch seine Unschuld beteuert.