Multifunktionales Anlage in Düsseldorf-Hassels geplant Was sich Jugendliche für die neue Sportfläche wünschen
Düsseldorf · An der Stendaler Straße sollen neue Bewegungsmöglichkeiten entstehen. Wie die aussehen sollen, können die Bürger mitbestimmen. Vor allem die Jugendlichen, die das Areal heute schon am meisten nutzen, haben klare Wünsche.
Die Pläne der Grünflächen an der Stendaler Straße hängen an der Wand. Zukünftig sollen die 1625 Quadratmeter zu einer multifunktionalen Sportfläche umgebaut werden. Was dort dann genau entsteht, können die Bürger mitbestimmen. Ein erstes Treffen zur Beteiligung fand nun in der Jugendfreizeiteinrichtung Z4 an der Altenbrückstraße in Hassels statt.
„Was die Umsetzung angeht, sind wir noch total offen, weil die Jugendlichen das mitentscheiden sollen“, sagte Knut Diehlmann, Abteilungsleiter beim Sportamt Düsseldorf. Die Wünsche werden gesammelt und geprüft, auch hinsichtlich der Kosten. Im Frühjahr soll den Jugendlichen dann vorgestellt werden, was tatsächlich realisierbar wäre. „Ich kann jetzt schon zusagen, wir haben 100 000 Euro, die auf jeden Fall da sind“, sagte Diehlmann. Vertreter des Sportamts, der Servicestelle Partizipation des Jugendamts und des Jugendrings, der Bezirksverwaltungsstelle 9 und des Garten-, Friedhofs- und Forstamts kamen mit interessierten Jugendlichen und Erwachsenen ins Gespräch.
Seit Jahren wird die große Grünfläche von den jungen Leuten genutzt, zum Beispiel zum Fußballspielen. Nun guckten auch die Kicker ganz genau hin, was dort möglich sein soll. Erste Vorschläge standen schon auf einer Tafel: Volleyball, Slackline, Parcours, Yoga, Beachvolleyball und eine elektrische Torwand. Ein elektronischer Tanzbogen und Outdoor Fitness sowie Basketball und Tischtennis waren ebenfalls vertreten. Mit Klebepunkten sollten die Jugendlichen zeigen, was gefällt.
„Die Jugendlichen können mitplanen und sich direkt selbst informieren“, sagte Lars Uebel vom Gartenamt. Anhand der Pläne erklärte er die Fläche und nahm Ideen der Jugendlichen entgegen. „Es gibt hier bisher drei große Fußballfelder, ich glaube, das ist ein bisschen überdimensioniert“, sagte er und erklärte den Besuchern das Beteiligungsverfahren: „Die Frage an euch heute ist: Was möchtet ihr hier haben und wie kann man diese Fläche aufwerten?“ Einige Jugendliche hatten dazu schon im Vorfeld das Online-Verfahren genutzt. „Wir sind hier aufgewachsen, wir kennen diesen Platz, und das Feld ist zu klein“, sagte Nabin und Uebel notierte sich den Hinweis.
Eine andere Gruppe zeigte ihm Beispiele für Outdoor Fitness aus anderen Städten. „Wir wünschen uns da einen Outdoor Fitnessplatz, also Geräte mit Gewichten“, sagten Mustapha, Mohammed und Mani. „Im Sommer ist es dann auch schön, draußen zu trainieren“, erklärten sie. Andere wünschten sich eine Box-Ecke und eine Joggingbahn.
„Wir finden das gut, das wir hier mitmachen können“, sagte Ali. Auch Sebastian Schumann vom Jugendrat informierte sich vor Ort. „Das ist eine coole Aktion und sie scheint hier erfolgreich zu sein“, sagte er. Es sei gut, dass die Jugendlichen mitentscheiden können. Derweil klebte das Team von der Servicestelle Partizipation immer mehr Punkte zum Vorschlag „Outdoor Fitness“ auf die Infotafel. „Das haben wirklich viele angegeben“, sagte Svenja Piepenbrink.
Ziel des Projekts ist es, auf die sich verändernden Sportgewohnheiten der Bevölkerung zu reagieren und ein modernes, vielfältiges Bewegungsangebot im öffentlichen Raum zu schaffen.
In einigen Stadtteilen gibt es bereits solche Anlagen: In Garath ist eine Parkour-Anlage entstanden mit Hindernissen aus Mauern, Rohren und Plateaus in unterschiedlichen Höhen. Im Zoopark wurde der Bolzplatz saniert, in Eller steht eine digitale Torwand. Viele Jugendliche wünschten sich auch einen Kunstrasenplatz. Das wurde mit den Experten diskutiert, aber, sagte Uebel: „Das geht leider nicht.“
Auch der Wunsch nach einer Pumptrack-Anlage kam auf, dort wird mit dem Fahrrad gefahren. „Das ist oft eine Frage des Geldes, Pumptracks sind sehr teuer“, sagte Uebel. Auch den Wunsch nach legalen Grillplätzen gab es aus dem Kreis der Jugendlichen. Das Team nahm die gesammelten Vorschläge mit: „Wir sortieren und analysieren nun und dann gibt es ein zweites Verfahren, in dem wir den Jugendlichen alles vorstellen.“.