Nach Rodung wegen Höchstspannungsleitung in Neuss Der „Wiederaufbau“-Pflanzplan für den Südfriedhof
Reuschenberg · Im Frühjahr mussten auf dem Reuschenberger Friedhof zum Teil stattliche Bäume gerodet werden.
Auf dem Reuschenberger Südfriedhof wird aufgeforstet. Nur Monate, nachdem in der Grünanlage auf Verlangen des Netzbetreibers Amprion 125 zum Teil dickstämmige Bäume gefällt und 22 weitere deutlich eingekürzt wurden, stellte die Stadt jetzt in einer Bürgerversammlung ihren Pflanzplan vor, mit dem sie die damals geschlagenen Lücken wieder füllen will. „Die Wunde wird wieder geschlossen“, sagt Umweltdezernent Matthias Welpmann. „Auch wenn das dem Unkundigen nicht auffällt“, fügt er hinzu.
Denn der Bewuchs auf dem Friedhof ist nur lichter und die Anlage keineswegs kahl geworden. Zudem wurden die Bäume nicht nur gefällt, sondern auch ihre Wurzeln ausgefräst, damit ihr Fehlen nicht noch einmal besonders betont wird. Beides geschah, weil die neue Höchstspannungsleitung, die zwischen Holzheim und Reuschenberg auch auf Wunsch der Bürger im Vergleich zur alten Trasse Richtung Reuschenberg verschwenkt wurde, sicher über den Friedhof geführt werden kann.
Das heißt: Alle Bäume, die mit ihren Kronen den gespannten Seilen zu nahe zu kommen drohten, mussten gestutzt beziehungsweise gefällt werden. Umgekehrt hatte die Stadt darauf zu achten, bei der – von Amprion zu bezahlenden – Neubepflanzung nur das in die Nähe der Leitungstrasse zu bringen, was niedrig von Wuchs ist. Dazu zählt etwa die japanische Kirsche. Bäume dieser Gattung werden künftig einen Weg im Nordteil des Friedhofs flankieren, der so im Frühjahr zu einer rosarot blühenden Allee wird. „Ein Ereignis“, sagt Welpmann. Genauso prächtig blühen soll die Magnolie, die die Stadt in das Rondell setzen wird.
Und weil der Amberbaum im Herbst eine besonders schöne Laubfärbung zeigt, ohne zu hoch hinaus zu wachsen, kommt auch diese Gattung auf den Pflanzplan.
Insgesamt 107 Bäume und 45 Solitär-Großsträucher wie eben jene Magnolie will die Stadt in der kalten Jahreszeit, der klassischen Pflanzzeit, auf dem Südfriedhof ansiedeln. Einige Besucher der Bürgerversammlung vermissten aber in der Aufstellung der Stadt insektenfreundliche, weil blühende Sträucher, sagt Marlene Conrads, die Vorsitzende des Heimatvereins „Gartenvorstadt“ Reuschenberg. Die Stadt habe versprochen, diese Wünsche zu berücksichtigen. „Das wird gefallen“, prognostiziert Conrads.
Die im Frühjahr mit Infos rund um das Projekt gestaltete Internetseite wird jetzt, wo es wieder Neues zu sagen gibt, erneut aktiv gestellt.