Stadtbaumkonzept in Düsseldorf Politik will keine Parkplätze für Bäume opfern

Düsseldorf · Im Stadtbezirk 5 sind zwar Neupflanzungen geplant. Aber mit den Standorten sind die Bezirksvertreter nicht einverstanden.

Vor zwei Jahren wurden bereits Baumstandorte in der Novalisstraße abgelehnt.

Foto: Julia Brabeck

(hal) Die Stadt möchte mit Neupflanzungen das bereits 2015 beschlossene Stadtbaumkonzept umsetzen und hat nun in der Bezirksvertretung 5 die für die Pflanzperiode 2024/2025 geplanten Standorte vorgestellt. Insgesamt sollen 24 neue Bäume auf den Straßen Am Hain, Heymstraße, Rilkestraße, Alte Kalkumer Straße, Alte Landstraße, Annostraße, Görlitzer Straße, Im Grund, Kirchweg, Köhlstraße und Kreuzbergstraße gepflanzt werden. In den Herstellungskosten von rund 228 000 Euro ist der Bau der Baumscheiben, die Verfüllung mit speziellem Pflanzsubstrat, die Bäume selbst und die Bewässerung in den ersten fünf Jahren enthalten.

Dass für die neuen Bäume insgesamt acht Parkplätze wegfallen sollen, stieß auf Kritik bei den Bezirkspolitikern. Zumal diese davon ausgehen, dass mehr Stellplätze verloren gehen werden. „An einigen Orten stehen mehr Fahrzeuge, als von der Verwaltung angegeben, da diese kleiner als der Durchschnitt sind. Ich gehe von einem doppelten Verlust an Parkplätzen aus“, sagte Norbert Biermann (CDU). Das sah Nicole Perger (CDU) ähnlich. Sie hat mit dem Zollstock die Stellflächen nachgemessen und kommt ebenfalls zu einem anderen Ergebnis als die Verwaltung.

Dass man Bäume benötige, darüber waren sich die Politiker im Stadtnorden einig. Dass dafür aber unbedingt Bäume entlang von Straßen gepflanzt werden sollen, sorgte für Unverständnis. „Jedes Baumkonzept ist gut, aber es muss ein Miteinander der Konzepte ermöglicht werden“, sagt Bezirksbürgermeister Benedict Stieber (CDU). Er erinnerte daran, dass die Bezirksvertretung vor einem Jahr einen Pocket-Park vorgeschlagen habe. „Das sind ausgesprochen viele Bäume.“

Die Verwaltung erklärte daraufhin, dass man sich jede Straße genau anschauen würde. „Wir nehmen nicht grundlos Stellplätze weg.“ Durch die Erhöhung des Baumanteils soll ein klimatischer Ausgleich durch Verschattung, Abkühlung und Staubbindung geschaffen werden. Es sei aber immer schwieriger, neue Standorte für Bäume zu finden. Viele Faktoren, wie der Erhalt von einer ausreichenden Gehwegbreite, die Beachtung von Grundstückszufahrten, Leitungen und Rettungswegen und der Abstand zur Straßenbeleuchtung, müssten beachtet werden. „Deshalb setzen wir inzwischen auch den Schwerpunkt unserer Arbeit auf die Sanierung von Bäumen“, erklärte ein Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes.

So soll bis zum Frühjahr 2025 an 16 bestehenden Baumstandorten der Baumbestand erneuert werden. Vier Bäume werden es beispielsweise in der Rilkestraße sein. Insgesamt werden für die Nachpflanzungen 96 000 Euro bereitgestellt.