14 Stiche in Brust, Hals, Nacken und Rücken Mann soll Auftragsmörder auf Ex-Frau angesetzt haben

Düsseldorf/Ratingen · Weil sie sich von ihm getrennt hatte, soll ein Mann aus Ratingen einen Auftragsmörder auf seine Frau angesetzt haben. Seit Kurzem steht er in Düsseldorf vor Gericht. Die Frau hatte die Messerattacke nur knapp überlebt.

Der Fall wird am Landgericht Düsseldorf verhandlet.

Foto: dpa/Martin Gerten

(kess) Nach fast zehn Jahren Ehe trennte sich eine Frau von ihrem Mann – und hätte das nach Ansicht der Staatsanwaltschaft beinahe mit dem Leben bezahlt. Ihr Ex-Mann, ein 46-jähriger Ratinger, muss sich seit Kurzem vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten, weil er einen Auftragsmörder auf sie angesetzt haben soll.

Dieser überfiel die damals 44-Jährige laut Anklage Anfang Mai nahe ihrer Arbeitsstelle, sprühte ihr reizende Flüssigkeit in die Augen und stach 14 Mal mit einem Messer auf sie ein. Die lebensgefährlich verletzte Frau sitzt seit der Tat im Rollstuhl.

Im Sommer 2023 hatte sie laut Anklage die Scheidung eingereicht, nachdem sie wenige Monate zuvor von einer Affäre ihres Mannes erfahren hatte. Doch der habe die Trennung nicht akzeptieren wollen und sie bedroht. Kurz darauf zog sie aus der gemeinsamen Wohnung aus – und zeigte ihren Mann wegen häuslicher Gewalt und andauernder Morddrohungen an.

Das war laut Anklage der Auslöser für den 46-Jährigen, seine Drohungen in die Tat umzusetzen. Er beauftragte den Mord an seiner Frau demnach für einen nicht näher bekannten Geldbetrag und nannte dem Auftragsmörder, gegen den ein eigenes Verfahren läuft, die Adresse ihres Arbeitsplatzes in Langenfeld. Der Auftragsmörder soll der Frau dort aufgelauert und ihr zunächst zweimal in die Brust, dann dreimal in den Hals- und Nackenbereich und schließlich neunmal in den Rücken gestochen haben. Das Klappmesser mit neun Zentimeter langer Klinge soll ihm der Ehemann zuvor gegeben haben. Danach habe er ihre Handtasche mit mehr als 500 Euro Bargeld darin entwendet und sei geflohen.

Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. Zum Prozessauftakt Ende Oktober hatte sein Verteidiger die Freilassung beantragt, weil seiner Ansicht keine dringender Tatverdacht erwiesen sei. Am Dienstag, 12. November, wird der Prozess fortgesetzt, unter anderem sollen dann vier Zeugen vernommen werden, die Randgeschehen der Tat gesehen haben sollen.

Für den Prozess hat das Landgericht noch zehn Termine bis Mitte Januar angesetzt. Laut der Sprecherin könnte das Urteil aber schon deutlich früher fallen.