Bürgerforum im Stadtbezirk 3 Kulturelle Vernetzung im Bilker Bürgerhaus
Düsseldorf · Im Bürgerhaus Bilk kamen Künstler und Veranstalter aus dem Stadtbezirk zusammen – im 26. Bürgerforum ging es schließlich um Kultur als Teil der Lebensqualität. Bei der Finanzierung hilft die Stadt.
Der Stadtbezirk 3 (Unterbilk, Bilk, Oberbilk, Friedrichstadt, Volmerswerth, Flehe, Hamm, Hafen), so sagte Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf (Grüne) am Dienstagabend, habe vielleicht nicht die ganz großen Museen und Veranstaltungsorte, wie etwa der Bezirk 1 mit Kunsthalle und Oper. „Aber Bilk ist bunt“, sagte Wolf mit Überzeugung, während er auf ein Kunstwerk mit eben dieser Aufschrift deutete.
Beim 26. Bürgerforum zum Thema „Kultur für Lebensqualität im Stadtbezirk 3“ im Bürgerhaus in Bilk war dann auch zu sehen, wie vielfältig die Kultur- und Kunstszene nicht nur in Bilk, sondern auch in Unterbilk, Oberbilk, Friedrichstadt und Co. ist. Verschiedenste Initiativen aus den Stadtteilen stellten sich dabei vor, standen für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Darunter war beispielsweise das English Theatre Düsseldorf, das einen Proberaum im Bezirk hat, englische Theaterproduktionen auf Düsseldorfs Bühnen bringt und auch Kurse anbietet. Auch das Bürgerhaus Salzmannbau stellte sich mit einem kleinen Einspieler vor, dazu die recht neuen „KöX“-Ateliers an der Kölner Straße. Darin haben Kunstschaffende eigene Ateliers und auch einen Ausstellungsraum. Die Ausstellenden eingeschlossen hatten sich wohl zwischen 80 und 90 Interessierte im Bilker Bürgersaal versammelt. Dass so viele Menschen Interesse gezeigt hatten, kam dem vorrangigen Ziel des Bürgerforums – das immer mit anderen Themenschwerpunkten stattfindet – entgegen, war dieses doch die Vernetzung von kulturellen Akteuren in der Stadt. Manche riefen sich quer durch den Veranstaltungsraum auch schon Kooperationsvorschläge zu.
Zu den Akteuren zählt auch das Kulturamt der Landeshauptstadt, dessen Leiterin Angelique Tracik über die Arbeit des Amtes informierte – und die Bezirksvertretung 3 lobte. „Die Zusammenarbeit mit der BV 3 ist immer sehr wirkungsvoll“, sagte Tracik und meint damit auch die Bezirksvertreter, die immer ein offenes Ohr für die Belange der Kunst und Kultur hätten. Ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit sei etwa die Restaurierung und Wiedereröffnung des „Reinraum“ in Friedrichstadt, auf dessen Umsetzung Tracik „stolz“ sei. „Die Nutzung war unmöglich. Dann haben wir gemeinsam saniert, geräumt und umgebaut. So stelle ich mir Kultur vor, dass man gemeinsam Dinge voranbringt.“ Die Sanierungskosten des Kulturraumes trug die Stadt, die mit Geldern der Bezirksvertretung unterstützt wurde: insgesamt 215 000 Euro. „Ohne das, hätten wir das gar nicht geschafft“, zeigte sich Tracik dankbar. Bezirksbürgermeister Wolf sagte dazu in seiner gewohnt scherzhaften Art: „Das stimmt.“
Dass Künstlerinnen und Künstler in den zahlreichen Kulturorten des Bezirks dann auch auftreten und ihre Werke vorstellen können, hat nicht selten eine wichtige Voraussetzung – Geld. Viele benötigen für ihre Projekte eine Anschubfinanzierung, die bei einem größeren oder kleineren Projekt helfen kann. Da die Suche nach Fördergeldern aber frustrierend, aufwendig und kompliziert sein kann, hat das Kulturamt genau dafür Ansprechpartnerinnen, die im sogenannten Fördermittelmanagement zu finden sind. Angelika Fritzler und Esther Breinig helfen Künstlern auf der Suche nach einer Fördermöglichkeit bei der Recherche und beraten sie auf dem weiteren Weg. Bei der Recherche beschränken sie sich nicht ausschließlich auf Angebote der Stadt, sondern suchen auch nach überregionalen, deutschland- oder sogar EU-weiten Fördermöglichkeiten. Dass es diese aber auch ganz nah gibt, betonte Dietmar Wolf: Auch die BV habe Fördergelder besonders für kleinere Projekte vorgesehen.
Einer, der durch die Vernetzung unter den Kulturakteuren darauf aufmerksam geworden ist, ist Haakon Münch, der im Bezirk einen Teil eines Episodenfilms drehen möchte. Bisherige Förderanträge bei anderen Stellen seien abgelehnt worden, nun hofft er, über die BV Unterstützung zu bekommen. „Wenn ein Teil des Films fertig ist, wird es damit als Referenz einfacher, an weitere Förderungen zu kommen“, so der junge Mann, der auch selbst im Stadtbezirk 3 wohnt.