(dh) Im Rahmen der Reihe „Gespräche zur Kunst“ lud der Kunstverein 701 erstmals in die Räume der von Hans Paffrath geführten Galerie Paffrath an der Kö in die siebte Etage des Breidenbacher Hofs ein. Anlass: ein Gespräch zwischen Robert Rademacher und dem Kunsthistoriker Detmar Westhoff.
Das waren noch Zeiten, als er den damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau in einem kurzfristig anberaunten Gespräch in dessen Staatskanzlei mal eben um eine Finanzspritze von einer Million D-Mark aus der Landesschatulle bat – und auch diese auch bekam. „Diese Summe fehlte uns noch, um das von Modigliani gemalte ,Bildnis Diego Rivera‘ (1914) ankaufen und die Eröffnung der neu gebauten Kunstsammlung am Grabbeplatz 1986 gebührend feiern zu können“, erinnert sich Robert Rademacher. Und das ist nur eine seiner zahlreichen Geschichten, die sich um die NRW-„Staatsgalerie“ drehen – oder um berühmte Museumsdirektoren wie Werner Schmalenbach, den Gründungsdirektor der Kunstsammlung NRW, um all die Begegnungen mit Künstlern, darunter Günther Uecker und Gotthard Graubner.
Wenn der 85-jährige Unternehmer (Jahrzehnte hat er die Geschicke der Autohandelsgruppe Gottfried Schultz gelenkt), der sich als Kunstsammler, Mäzen und langjähriger Vorsitzender der Freunde der Kunstsammlung NRW über Düsseldorfs Grenzen hinaus einen Namen gemacht hat, erzählt, ahnt man, wie schwer potenzielle Geldgeber aus Politik und Wirtschaft ihm eine Spende zugunsten der Kunst abschlagen konnten. „Ich konnte schon hartnäckig sein“, betont der Mann, der mit seiner Frau Irmgard auch privat als großer Kunstsammler gilt.
Rademachers Leidenschaft für die Kunst ist ungebrochen. So ist es keine Überraschung, dass er mit großem Erfolg 40 Jahre lang erfolgreich den Förderverein der Kunstsammlung NRW leitete und ihn bundesweit zu einem der erfolgreichsten machte. Die „besten Freunde“ dieses auf 1000 Mitglieder angewachsenen Kreises stehen für den Erwerb von Kunstwerken, Rekrutieren von Schenkungen, Förderung von Sonderausstellungen und für bauliche Erweiterungen. Es wurden aber nicht nur Erinnerungen wach an die finanziell bestens ausgestatteten Anfänge Kunstsammlung NRW, sondern auch an die folgenden Zeiten. Damit wuchs die Bedeutung des Fördervereins.