Neue Technik in Düsseldorf D-Live setzt auf Auswertung von Mobilfunkdaten

Düsseldorf · Die Zahl und Herkunft von Besuchern kann jetzt genau beziffert werden.

Knapp eine Million Besucher verzeichnete der Roncalli-Weihnachtsmarkt am Rheinufer.

Foto: Anne Orthen

(arc) Der vergangene Weihnachtsmarkt in Düsseldorf war ein Erfolg, sagt Kim Dorn vom Veranstalter D-Live. Und das kann sie sogar beweisen, denn die Stadttochter setzt neuerdings auf die anonyme Auswertung von Mobilfunkdaten. Bei der datengeschützten Verhaltens- und Zielgruppenanalyse des städtischen Tourismus-Teams Visit Düsseldorf wurden die Mobilfunkgeräte im Netz O2/Telefonica (35 Prozent aller Nutzer) ausgewertet und hochgerechnet. Daher kann Dorn nun sagen: „Mindestens 2,9 Millionen Menschen haben den Weihnachtsmarkt besucht, das sind 16 Prozent mehr als noch 2023.“

Dafür verantwortlich war mit Sicherheit das vergleichsweise schöne Wetter, aber auch der Roncalli-Weihnachtsmarkt, der sehr gut bei den Besuchern ankam, so Dorn. Was die Mobilfunkdatenauswertung noch ergab: Der Weihnachtsmarkt wird jünger, mehr als 25 Prozent der Besucher waren zwischen 18 und 29 Jahre alt. 80 Prozent der Besucher kamen tatsächlich aus Düsseldorf und der näheren Umgebung, 11,6 Prozent aus dem Ausland – ein Großteil davon natürlich aus den Niederlanden. Die Wachstumsmärkte im Vergleich zum Vorjahr waren aber andere: USA, die Schweiz und Spanien. Eine entscheidende Rolle dabei dürfte der Rheintourismus gespielt haben, den Visit Düsseldorf im Vergleich zu 2023 (fünf Schiffe) in 2024 (27 Schiffe) verstärkt ausbauen konnte.

Die größte Anziehung übte der Weihnachtsmarkt auf dem Schadowplatz aus (knapp 1,3 Millionen Besucher) vor Roncalli (knapp eine Million). Der Handwerkermarkt am Rathaus war dagegen eher schwach besucht (unter 300 000).

Was für 2025 ansteht: Für die Kö gibt es eine Ausschreibung für ein neues Marktkonzept, die Entscheidung soll noch in diesem Monat fallen. Die Baustellenentwicklung werde genau beobachtet (insbesondere Alte Kämmerei), so Dorn, um mögliche weitere Flächen zu akquirieren, beim Platz vor dem Carsch-Haus sieht sie aber eher schwarz. Besser soll noch die Barrierefreiheit werden – was auch die Beschilderung zu Behindertentoiletten betrifft.

(arc hal)