Pilotproket im Dreikönigenviertel Die Stadt Neuss will das Bewohnerparken ausweiten

Neuss · Die Bemühungen traten bislang auf der Stelle. Nun wird im Dreikönigenviertel ein Pilotprojekt starten.

Die Stadt hat 2022 das Bewohnerparken in der Innenstadt neu geregelt und darüber breit informiert. Nun soll das System ausgeweitet werden.

Foto: Christoph Kleinau

Die Wählergemeinschaft „Neuss jetzt“ will offenbar verhindern, dass diese spezielle Bürgerinformation von den Betroffenen übersehen
wird. Deshalb lädt sie zu einer Veranstaltung in den alten Ratssaal des Rathauses ein, zu der die Stadt schon eingeladen hat. Bei der soll es am Mittwoch, 27. November, um das Bewohnerparken im Dreikönigenviertel gehen. „Der jetztige Zustand ist untragbar und bedarf einer dringenden Veränderung“, stellt die Stadtverordnete Ingeorg Arndt fest, die selbst in dem Quartier wohnt.

Drei mögliche Modelle zur räumlichen Abgrenzung der Zone, in der das Bewohnerparken eingeführt werden soll, stehen sozusagen zur Auswahl. Denn am Ende soll tatsächlich umgesetzt werden, was von den Betroffenen favorisiert wurde, stellte Planungsdezernent Christoph Hölters zuletzt im Unterausschuss Mobilität klar. Um 18 Uhr am 27. November geht es los.

Ende 2022 hatte die Stadt mit Unterstützung der Politik das Parken für Anwohner in der Innenstadt neu geregelt und beschlossen, das System auf citynahe Quartiere auszudehnen. Das ist lange her und wurde mehrfach in politischen Gremien diskutiert, doch konnte erst jetzt Ernst mit einer Bürgerbeteiligung gemacht werden, weil eine Grundvoraussetzung noch nicht gegeben war: die – damals schon in der Luft liegende – Novellierung der Straßenverkehrsordnung.

Die trat zum 11. Oktober in Kraft und erleichtert es Kommunen nicht nur, mehr Tempo-30-Zonen auszuweisen oder angemessene Flächen für den Fahrrad- und Fußverkehr bereitzustellen. Auch beim Thema Bewohnerparken sind die Handlungsspielräume jetzt größer. Denn bislang konnte sie eine solche Regelung nur in Reaktion auf eine erhebliche Belastung durch parkende Fahrzeuge einrichten, künftig kann die Stadt schon bei drohendem Parkraummangel handeln, um einem Parkdruck vorzubeugen.

Der ist nicht zuletzt durch sogenannte Fremdparker gegeben, also Autofahrer, die in die Innenstadt wollen oder gar dort arbeiten, ihr Auto aber an der City-Peripherie im Dreikönigenviertel zurücklassen.

Das geplante Bewohnerparkgebiet umfasst das Areal, das durch den Nordkanal, die Bahnstrecke Richtung Köln und die Obererft begrenzt wird. Zu klären ist, ob eine oder zwei Teilflächen davon ausgeklammert bleiben. Auch soll mit den Anwohnern über konkrete Regelungen und den Zeitraum der Einführung gesprochen werden. Fest steht aber bereits: Anwohner benötigen einen Bewohnerparkausweis. Und der ist nicht umsonst.