Projekt von Stadtsportbund und Jugendamt Regeln lernen beim Sport machen
Düsseldorf · In Hassels feierten am Freitag Stadt und Stadtsportbund das 25-jährige Bestehen des Sportactionbusses.
Eigentlich ist es gelernte Tradition bei den Kindern und Jugendlichen aus der Hochhaussiedlung Hassels-Nord, dass der Sportactionbus des Stadtsportbundes jeden Mittwochnachmittag auf dem Platz zwischen der Jugendfreizeiteinrichtung Z4 an der Altenbrückstraße 14 und dem Ernst-Lange-Haus der Diakonie steht. Doch für die Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen des Sportangebotes ist es nun mal anders. Stört aber die Kinder wenig, die auch am Freitagnachmittag das Angebot gerne nutzen: Sie schieben sich an der Kletterwand hoch, umkurven die erwachsenen Besucher auf ihren Gokarts und springen in der Hüpfburg bis zur Decke.
Im Fußballkäfig spielen Svenja Tillmann und ihr Kollege Marvin Konzak vom Sportactionbus gerade gegen drei Kinder. Auf beiden Seiten fallen viele Tore. Am Ende, sagt Tillmann und lacht, haben die Jungs „mindestens ein halbes Tor mehr geschossen“. Die beiden sind Teil des Teams, das rund 20 Mitarbeitende umfasst – ihre Qualifikationen reichen von Sportwissenschaftlern bis zu Sozialpädagogen. Denn letztlich geht es nicht darum, mit den Kids gemeinsam gegen einen Ball zu treten. Der Sportactionbus ist viel mehr eine Art rollende Jugendfreizeiteinrichtung. Und neben dem Spaß, den die Kinder und Jugendlichen beim Spielen haben sollen, lernen sie ganz nebenbei, dass man Regeln einhalten muss, um miteinander spielen.
Bei den Anfängen im Jahr 1999 war es noch ein Projekt der Gewaltprävention. Peter Schwabe, Präsident des Düsseldorfer Stadtsportbundes, erinnert sich: „Ralf Sons schnappte sich damals einen Fußball und fuhr mit der Straßenbahn in die sozialen Brennpunkte, um mit den Jungs zu kicken. Er hat das damals einfach gemacht.“ Das geht heute natürlich nicht mehr mit dem deutlich größeren Team und den inzwischen vier Bussen, die im Stadtgebiet unterwegs sind. Zudem ist man gerade in Verhandlungen mit der Stadt über die Anschaffung von Bus Nummer fünf, berichtet Sozialdezernent Burkhard Hintzsche. Vormittags machen die Busse Halt an Schulen. „Vor allem an Hauptschulen“, sagt Sportwissenschaftlerin Svenja Tillmann. An den Nachmittagen werden in Absprache mit dem Jugendamt 15 Viertel mit einem erhöhten sozialen Handlungsbedarf angefahren wie das Quartier Hassels-Nord. Im Sommer kommt er von 16 bis 19 Uhr vorbei, in den Wintermonaten von 15 bis 18 Uhr.
Den Kontakt vor allem auch mit neu zugezogenen Familien suchen Barbara Dully und ihre Kollegen, um diesen zu erklären, welche Hilfsangebote es gibt. Am Freitagnachmittag sieht die tatkräftige Hilfe aus dem Ernst-Lange-Haus noch mal anders aus: Es gibt jede Menge frisch gebackene Waffeln für den Jubiläumsbesuch.