Kultur aus Düsseldorf Kunstkiosk in Oberbilk widmet sich japanischer Lyrik
Düsseldorf · In der erfolgreichen Veranstaltungsreihe im „Elona Caffee“ sind diesmal Marion Poschmann und Yoko Tawada zu Gast.
(arc) Am Donnerstag, 21. November, findet im „Elona Caffee“ an der Stoffeler Straße in Oberbilk die nunmehr achte Ausgabe der Lesereihe „Kunstkiosk“ statt. „Ich bin total zufrieden damit, wie sich der Kunstkiosk in Düsseldorf etabliert hat“, erklärt Gastgeberin Vera Vorneweg. Bei der siebten Ausgabe der Veranstaltung im August seien alle Sitzplätze im „Elona Caffee“ belegt gewesen. „Und schon jetzt steht fest, dass es auch im kommenden Jahr weitergehen wird“, so die Kuratorin. Seit 2022 lädt Vorneweg, selbst Künstlerin und Schriftstellerin, regelmäßig Autoren der visuellen Poesie nach Oberbilk ein.
Für die achte Ausgabe des „Kunstkiosk“ hat sie Marion Poschmann und Yoko Tawada (Japan) ausgewählt. „Die Autorinnen haben gemeinsam eine Anthologie zu zeitgenössischer japanischer Lyrik herausgegeben. Der Band heißt ,Eine raffinierte Grenze aus Licht’“, so Vorneweg. „Zudem wusste ich, dass es von Marion Poschmann bisher unveröffentlichte Bildgedichte gibt und sie darüber hinaus eine Affinität zu Japan hat. Insofern fand ich die Kombination sehr passend.“
Marion Poschmann hat Germanistik, Philosophie und Slawistik studiert. Sie schreibt Lyrik, Prosa und Essays, für die sie vielfach ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Stadtschreiberpreis Bergen-Enkheim 2022 und dem Joseph-Breitbach-Preis 2023. Für ihren Essay „Laubwerk“ erhielt sie 2021 den Wortmeldungen-Literaturpreis für kritische Kurztexte. Bei Suhrkamp erschien 2020 ihr jüngster Gedichtband „Nimbus“ sowie 2023 ihr Roman „Chor der Erinnyen“.
Yoko Tawada wurde 1960 in Tokio geboren. Von 1982 bis 2006 lebte sie in Hamburg, seit 2006 in Berlin. Tawada studierte Literaturwissenschaft in Tokio, Hamburg und Zürich. Sie schreibt ihre Texte auf Deutsch und Japanisch. Ihre Bücher sind in mehr als 30 Sprachen übersetzt worden. Tawada wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie trägt ihre Texte sowohl auf Japanisch als auch auf Deutsch vor. Der Idee, die Texte in der Muttersprache der jeweiligen Verfassenden vortragen zu lassen, bleibt der „Kunstkiosk“ damit treu, zumal sie sich bei den vergangenen Lesungen bewährt hat.
„Es ist sehr reizvoll, die Gedichte in einer Sprache zu hören, die man nicht versteht“, findet Kuratorin Vera Vorneweg. Die Gespräche mit den Autoren und dem Publikum werden moderiert von Judy Müller-Goldenstedt, die bereits von Beginn an Teil des „Kunstkiosk“-Teams ist.
Wer in der Vergangenheit eine Ausgabe des „Kunstkiosk“ verpasst hat, findet auf www.vorneweg.com übrigens sämtliche Veranstaltungen aus den Jahren 2022 bis 2024 dokumentiert. Seit 2024 werden auf der Seite auch Audiomitschnitte der Lesungen eingestellt.