Glasfaser-Jubelmeldung nicht korrekt Flingern-Nord doch nicht komplett angeschlossen

Update | Düsseldorf · Das Glasfasernetz fehlt an einigen Adressen am Flinger Broich. Jetzt soll rasch nachgebessert werden.

Die Stadt Düsseldorf strebt bis zum Jahr 2030 einen flächendeckenden Netzausbau an.

Foto: Stadt Viersen/Guido Kirchner

Am 17. Oktober verschickte die Stadt eine Erfolgsmeldung. Mit Düsseltal und Flingern-Nord seien die ersten beiden Stadtteile komplett an das Glasfasernetz angeschlossen. Olaf Wagner, Beigeordneter für die Digitalisierung, kommentierte: „Dass jetzt die ersten Stadtteile vollständig mit Glasfaser erschlossen sind, ist ein gemeinsamer Erfolg der Deutschen Telekom und der Stadt. Wir haben beim Ausbau noch viel vor und freuen uns über das Engagement der Deutschen Telekom und der anderen Partner.“ Nun meldet sich eine Leserin vom Flinger Broich – der zu Flingern-Nord gehört – und sagt: „Wir können nicht bestätigen, dass dies der Wahrheit entspricht.“

Eine Nachfrage bei der Stadt ergibt, dass tatsächlich sehr viele Hausbesitzer und Mieter in Flingern-Nord nun den Anschluss an das schnelle Internet nutzen können, aber eben nicht alle – es ist fast wie bei Asterix, wo auch nicht „ganz Gallien“ erobert wurde. Die Stadt räumt auf Anfrage unserer Redaktion ein: „Die Situation am östlichen Ende des Flinger Broich ist seit Juni 2024 bekannt. Es handelt sich um neun Adresspunkte, die nicht in der Ausbauplanung der Telekom enthalten waren. Ein wirtschaftlicher Ausbau war in dieser periphären Lage für die Telekom nicht umsetzbar.“

Seit Juni sei seitens der Stadt deshalb angeboten worden, über eine durch die Stadt finanzierte Anbindung der neuen Kita am Flinger Broich eine Vorleistung zu erbringen, um eine wirtschaftliche Anbindung der neun Adressen zu ermöglichen. Die Telekom habe bestätigt, dass mit der Anbindung der Kita ein wirtschaftlicher Ausbau der fehlenden Adressen möglich wäre.

Laut Stadt beruht die Meldung des vollständigen Ausbaus der Stadtteile Flingern-Nord und Düsseltal auf einer Information der Telekom. Die Stadt habe diese Information aufgenommen und parallel zur Pressemeldung der Telekom veröffentlicht. Man nehme die Bürgerhinweise sehr ernst und gehe allen Fällen nach. Der Breitbandausbau sei ein komplexer Wirtschaftsbereich mit intensivem Wettbewerb, „bei dem die Marktteilnehmer in der Kommunikation manchmal stark vereinfachen und ungenau informieren“. Zwischenzeitlich habe die Telekom auf den Impuls der Stadt hin reagiert. Für den östlichen Teil des Flinger Broichs gebe es jetzt eine konkrete Ausbauperspektive. „Ein Ausbau würde dann zeitnah erfolgen.“