Gewinn der Stadtsparkasse bricht dramatisch ein
Am Ende könnte eine „schwarze Null“ stehen. Sponsoring läuft weiter.
Düsseldorf. Fast 1750 neue Kunden, 4000 neue und damit mehr als 300 000 Privat- und Geschäftsgirokonten: Die Düsseldorfer schwören auf ihre Stadtsparkasse. Jetzt aber überrascht der neue Vorstandsvorsitzende Arndt M. Hallmann mit der Nachricht, nahezu keinen Gewinn in der Bilanz für 2012 ausweisen zu können. „Dort wird eine schwarze Null stehen“, sagt der neue Chefbanker.
Oberbürgermeister Dirk Elbers und Stadtdirektor Manfred Abrahams werden es nicht gerne hören. Seit Wochen schwelt ein Streit zwischen Sparkasse und Rathaus, das eine Ausschüttung von neun Millionen Euro von der Sparkasse verlangt, die eigene Etatlöcher stopfen sollen. Ob es damit klappt, ist noch unklar. „Wir stellen mit den Politikern den Jahresabschluss auf“, erklärt Hallmann.
Parallel will er sich mit CDU-Chef Klaus-Heiner Lehne treffen. Der hatte die Wahl Hallmanns als „kommunalpolitischen Gau“ bezeichnet und den Banker so mit einer Atomkatastrophe verglichen. Hallmann (Foto) lässt sich da keine Empörung anmerken, sagt nur: „Wenn man die Geschichte der Stadtsparkasse kennt, weiß man, worauf man sich einrichtet.“
Tatsächlich dürften am Ende zwischen fünf und zehn Millionen Euro übrig bleiben, welche die Stadt „abgreift“. Dafür aber muss Hallmann auf die eigene bessere Absicherung, wie sie das Regelwerk Basel III verlangt, verzichten. 50 Millionen Euro sollten 2012 in die Rücklage fließen, mit denen Kredite abgesichert werden.
Aber daraus wird nichts: Die Sparkasse hat zwar 56 Millionen Euro Gewinn gemacht, aber neben den regulären Steuern fürs Jahr von bis zu 30 Millionen werden Steuernachzahlungen von bis zu 20 Millionen Euro für die Jahre 2003 bis 2006 fällig. Allein in der Stadtkasse dürften dann 20 Millionen Euro an Gewerbesteuer klingeln, 8,5 Millionen nur wegen der Nachzahlung.
Zudem drücken fehlende Zinseinnahmen, Altlasten und Zahlungen für den Sparkassenverbund (WestLB, Landesbank Berlin etc.) mit mehr als 20 Millionen Euro aufs Ergebnis. Und dass einige kommunale Projekte wie das Gaskraftwerk, Wellness-Oase am Elbsee und Flughafen-Zentrale nicht mehr finanziert werden, hat mit den Risiko-Regeln zu tun: Alles, was nicht rein städtisch ist, muss durch Rücklagen voll abgesichert werden — und die sind bereits durch ähnliche Geschäfte erschöpft.
Beim Sponsoring bleibt alles beim Álten: Die DEG lässt man nicht fallen, bei der Fortuna geht eine halbe Million Euro an den Nachwuchs.