Der Kö-Bogen ist eine Goldgrube
Libeskind-Bauten wechseln mit Riesengewinn den Besitzer.
Düsseldorf. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft sollen im Herbst die Libeskind-Bauten am Nordende der Düsseldorfer Königsallee eröffnen. Für die Investoren des Großprojektes ist aber schon jetzt Bescherung: Der Komplex mit 40 000 Quadratmeter Nutzfläche ist bereits verkauft worden — und der Gewinn dürfte bei satten 100 Millionen Euro liegen.
Der Mut der Investoren wird damit in außergewöhnlicher Höhe belohnt. Denn als die Stadt Düsseldorf 2008 das Rennen um das 9000 Quadratmeter große Grundstück eröffnete, sprang ein Entwickler nach dem anderen ab. Die Banken taten sich mit Finanzierungen schwer, es wurde viel Eigenkapital verlangt.
Übrig blieb ein Newcomer: Stefan Mühling, ein Strabag-Manager, der gerade den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt hatte. Er war als Angestellter so mutig gewesen, aus dem Wettbewerb um die Elbphilharmonie in Hamburg auszusteigen — die baulichen Risiken erschienen ihm viel zu hoch. Das war weitsichtig: Dort sind die Kosten von 77 auf 580 Millionen Euro geradezu explodiert.
Beim Kö-Bogen sieht es anders aus. In seiner Firma „die developer“ hat Mühling den Bremer Bauunternehmer Kurt Zech als Mehrheitseigner an der Seite. Zech glaubte an den Kö-Bogen und brachte 100 Millionen Euro mit, um die Gesamtkosten von rund 300 Millionen Euro zu stemmen.
Das größte Projekt der 100 Jahre alten Firma dürfte auch ihr erfolgreichstes werden: Experten schätzen den Kaufpreis auf rund 400 Millionen Euro. Erwerber ist die Art-Invest Real Estate Funds GmbH, die ebenfalls Zech gehört. Tätig wird die Firma für zwei Versorgungswerke, die das Geld ihrer Kunden sicher anlegen wollen. So verdient Zech dreifach: bei Bau, Entwicklung und Verkauf der Libeskind-Bauten. Einziehen sollen u.a. die Modekette Breuninger und Apple.