Gourmet-Festival: Mit einem edlem Tropfen im Trockenen
Das regnerische Wetter vermiest den 120 Ausstellern teilweise das Geschäft. Nicht alle Anbieter haben sich auf die wechselhafte Witterung vorbereitet.
Düsseldorf. Drei Stunden zuvor war die Welt noch in Ordnung. Birgit Tergan aus dem Sauerland hatte auf dem dritten Gourmet-Festival entlang des Kö-Grabens gut zu tun. Sie verkauft weißes Nougat aus der Provence, echte Handarbeit, ohne Industriezucker, dafür mit aromatischem Lavendelhonig gesüßt. Doch seit es angefangen hat zu regnen, geht gar nichts mehr. Tergan wartet. So wie ihr geht es an diesem Samstagnachmittag vielen der 120 Aussteller.
Noch am meisten Betrieb herrscht dort, wo Schirme aufgespannt sind oder es überdachte Plätze gibt. Etliche Winzer aus Deutschland, Italien oder Frankreich haben sich auf die Witterung vorbereitet. Die Gäste sitzen gemütlich bei einem edlen Tropfen im Trockenen und schauen zu, wie andere mit Regenschirmen vorbeigehen.
„Mit einem Schirm in der Hand bleiben natürlich die wenigsten stehen und können auch nicht gut gucken“, sagt Tergan. Sie beteiligt sich zum zweiten Mal beim Gourmet-Festival mit erlesenen Speisen und hochwertigen Produkten — etwa Gewürze, Öle, Essige, Marmeladen, Gebäck und Käse — aus Manufakturen, Winzerkellern und erstklassigen Küchen. Sie überlege jedoch, ob sie ein weiteres Mal kommen werde. „Wegen des Wetters. Im vergangenen Jahr hat es ja auch geregnet.“
Unglücklich sei sie zudem über ihren Stand. Sie teilt sich mit einem weiteren Anbieter ein neun Quadratmeter großes Zelt. Doch Tergans Verkaufstheke steht nicht zum Publikum und wird deswegen übersehen. Ob sich das Festival betriebswirtschaftlich gelohnt habe, wisse man erst am Ende, sagt auch Sebastian Richter. Er verkauft für die Firma „Käsle Burschen“ Bergkäse, Schinken und Speck aus Österreich und Tirol. Im vergangenen Jahr besuchten rund 30 000 Menschen das kulinarische Freiluft-Event.
Diesmal muss sich Veranstalter Frank Hartmann vermutlich mit weniger Gästen zufriedengeben. „Alle sind begeistert, aber natürlich auch wegen des Wetters enttäuscht“, sagt Hartmann an diesem Nachmittag. Er sei jedoch positiv überrascht davon, wie schnell die Besucher wieder da seien, wenn es aufhöre zu regnen. Und auch gestern nutzen etliche Gourmets die trockenen Phasen, um an den vielen Ständen ein bisschen zu naschen.