Grafenberg: Rheinische Landesklinik wird erneuert
Träger investiert 90 Millionen Euro in psychiatrisches Krankenhaus bis 2018.
Düsseldorf. Die Rheinische Landesklinik an der Bergischen Landstraße plant umfangreiche Neu- und Umbauten auf ihrem alten und sanierungsbedürftigen Areal. In der Bezirksvertretung 7 (u.a. Grafenberg, Gerresheim) wurden eine große Bauvoranfrage und ein Bauantrag positiv beschieden. „Wir werden insgesamt rund 90 Millionen Euro investieren“, sagt Joachim Heinlein, der kaufmännische Direktor der psychiatrischen Fachklinik.
Geplant ist, fünf Häuser abzureißen und durch drei Neubauten zu ersetzen. Heinlein: „Die betroffenen Gebäude sind einfach verbraucht und in einem nicht mehr zeitgemäßen Zustand.“ Bis 2018 soll alles fertig sein.
Dafür werden die heute auf dem Klinikgelände verstreuten Einrichtungen im westlichen Teil (zur Rennbahnstraße hin) konzentriert, wo deshalb zunächst zwei alte Bettenhäuser abgerissen werden. Darauf folgt in einer ersten Bauphase der bis zu dreigeschossige Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 52 Betten, Baubeginn ist noch in diesem Jahr.
Danach folgen der neue H-förmige Hauptbau (bis zu fünf Etagen) für den Pflege-, Untersuchungs- und Behandlungsbereich (Psychiatrie, Neurologie) sowie ein quadratischer Baukörper mit Lichthof für die Behandlung von Suchtkrankheiten. Schließlich wird ein neuer Hörsaal für Forschung und Lehre gebaut, schließlich gehört das Klinikum auch zur Heinrich-Heine-Universität.
Problematisch sind zwei Aspekte. Erstens: die massiven Eingriffe in den Grünbestand. So müssen 118 Bäume gefällt werden, andere werden umgepflanzt. Der Bauherr hat Ersatzpflanzungen auf dem Areal und weitere Begrünungsmaßnahmen zugesagt. Heinlein betont, man wolle den Parkcharakter des ganzen Geländes unbedingt erhalten.
Zweiter Aufreger unter den Stadtteilpolitikern war das parallel zur Rennbahnstraße vorgesehene Parkdeck mit zwei Ebenen (eine unterirdisch). Das Klinikum reduzierte nach Protest die Zahl der Stellplätze auf 127, bei der Zahl bleibe es auch, versprach Heinlein. Und er will auch dem Wunsch der Bezirksvertretung entsprechen, dass es keine Zufahrt über den Parkplatz auf das Klinikgelände gibt. In Zukunft soll das Gelände möglichst autofrei werden.
Sönke Willms-Heyng (FDP) freut sich auf die neue Landesklinik: „Ein wichtiges Projekt für die ganze Region. Ich habe dort vor über 30 Jahren Zivildienst geleistet — und schon damals war der Zustand mancher Häuser beileibe nicht gut.“