Rheinbahn: Fahrgastzahl steigt langsam, Verschuldung schnell

Unternehmen setzt auf leichte Busse und will damit Geld sparen. Zahl der Mitarbeiter gestiegen.

Düsseldorf. Die Rheinbahn will in Deutschland Vorreiter für leichte Busse werden: 60 Fahrzeuge in Leichtbauweise hat das Düsseldorfer Verkehrsunternehmen bei einem Anbieter in Holland geordert. Davon verspricht sich Vorstand Dirk Biesenbach erhebliche Einsparungen, denn die Fahrzeuge kosten nicht mehr als normale Busse, verbrauchen aber rund 20 Prozent weniger Treibstoff.

„Wir haben das getestet, die Busse sind hervorragend“, sagte Biesenbach am Mittwoch bei der Rheinbahn-Jahresbilanz. Auch sonst hatte er gute Nachrichten zu verkünden, unter anderem ist die Zahl der Fahrgäste gestiegen. Allerdings sind auch die Schulden rapide gewachsen.

Fahrgäste: Die Rheinbahn hat den positiven Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt und die Zahl der Fahrgäste wieder leicht erhöhen können: von 215,7 auf 216,9 Millionen. Ein Grund könnte auch der lang anhaltende Winter gewesen sein, der manche länger davon abhielt, etwa aufs Rad umzusteigen. Da auch die Preise gestiegen sind, hat sich das deutlich auf die Umsätze ausgewirkt, sie sind von 192,8 Millionen auf 203,5 Millionen Euro gestiegen.

Mitarbeiter: In den vergangenen zehn Jahren wurde deutlich Personal abgebaut, im Vorjahr stieg die Zahl der Mitarbeiter wieder um 50 auf 2632. Das hat vor allem damit zu tun, dass Fahrer eingestellt wurden, u.a. wegen der steigenden Passagierzahlen. Außerdem hat die Rheinbahn ihren Fahrplan verändert, weil viele Fahrer über Stress geklagt hatten und kaum Zeit für Pausen blieb. Das Problem ist nun gelöst, wie Vorstand Klaus Klar am Mittwoch sagte. Auch der Krankenstand sei unter anderem dadurch gesunken. Bei der Pünktlichkeit habe man sich ebenfalls seit Sommer verbessert, Zahlen gibt es dazu aber noch nicht.

Finanzen: Das Jahresergebnis ist mit einem Minus von 52,6 Millionen Euro wieder auf dem Stand von 2010. Um den Betrieb zu gewährleisten, beschafft die Rheinbahn sich immer mehr Geld am Kapitalmarkt, die Zinsen belasten die Bilanz zusätzlich. Im Vorjahr beliefen sich die Kredite auf 307 Millionen Euro, Ende des Jahres werden es schon geschätzte 363 Millionen sein.

Flotte: Neben den Leichtbussen aus Holland hat die Rheinbahn 50 neue Gelenkbusse bestellt, außerdem zwei E-Busse. Sie sind aber wegen ihrer Reichweite von nur 150 Kilometern auf vielen Linien nicht einsetzbar. In den kommenden Jahren stehen zudem Investitionen bei den Bahnen an. Dirk Biesenbach rechnet damit, dass das Unternehmen ab 2015 rund 40 neue Hochflurbahnen wird anschaffen müssen.

Investition: 51 Millionen Euro hat die Rheinbahn im Vorjahr investiert, davon 23,8 in Fahrzeuge.