Großes Spiel, große Unterstützung
Skaterhockey-Zweitligist Rams startet heute in Assenheim ins Halbfinale um den Aufstieg. Mit dabei: ein ganzer Fanbus.
Normalerweise erfahren die Skaterhockey-Spieler der Düsseldorf Rams in der Fremde nicht sonderlich viel Unterstützung. Zumindest nicht, wenn der Zweitligist die NRW-Landesgrenzen verlässt. Hin und wieder kommen mal die Eltern, ein paar Freunde oder Jugendspieler mit, das war es dann aber auch schon.
Insofern ist es überaus bemerkenswert, dass sich heute ein ganzer Fanbus auf den Weg ins hessische Assenheim macht, um die Düsseldorfer zum Sieg zu schreien. Allerdings ist die Partie (18.30 Uhr) bei den Rhein-Main Patriots auch keine gewöhnliche, sie das erste Play-off-Halbfinale um den Aufstieg in die Bundesliga.
Aus der kamen die Rams vor einem Jahr. Es war der zweite Abstieg in der stolzen Geschichte des Vereins, der das „Eishockey auf Rollen“ vor knapp drei Jahrzehnten in Deutschland entscheidend vorangebracht hat. Mit acht Titeln sind die Rams ja bis heute Deutscher Rekordmeister. Doch der letzte ist mittlerweile 21 Jahre her. Die ganz große Zeit erlebte der Club Ende der 80er, Anfang der 90er mit vier Meisterschaften in Folge. Eine erstaunliche Parallele zu den Kollegen auf Schlittschuhen von der DEG.
Eine weitere ist, dass sich keiner der beiden Clubs von der Geschichte etwas kaufen kann. Also waren die Rams im Gegensatz zu vielen anderen Absteigern, die im Jahr drauf gleich wieder nach oben wollen, vor dem ersten Bully zurückhaltend. Erstens hatten sie in der Abstiegssaison nur sieben ihrer 22 Spiele gewonnen und am Ende ein Torverhältnis von minus 60. Zweitens gingen sie nun mit einem der jüngsten Teams der 2. Liga-Nord in die Saison. Entsprechend leise waren die Töne, die rund um den Sportpark Niederheid in Holthausen zu vernehmen waren.
Daran änderten auch die drei Kantersiege zum Auftakt nichts. Diese Spiele seien „kein Maßstab“, wurde Neu-Trainer Kjell Wilbert — vorher Meistercoach bei den Rams-Damen — nicht müde zu betonen. Doch je länger die Saison dauerte, desto mehr glaubten Wilbert und seine Mannen an den Aufstieg. Trotz einer kleinen Schwächephase im Mai und im Juni, als es drei Niederlagen in Folge gab. Es blieben die einzigen drei der Saison.
Als es am Ende gegen die direkten Konkurrenten aus dem oberen Tabellendrittel darauf ankam, mindestens den zweiten Platz zu erreichen, um gegen die Topteams aus der Süd-Gruppe antreten zu dürfen, gewannen sie alles. Deswegen sagt Wilbert jetzt bereits: „Wir haben eine tolle Saison gespielt.“ Doch dabei soll es nicht bleiben: „Wir wollen unbedingt nach oben, und wir sind recht optimistisch.“
Möglich machen das nicht nur die jüngsten Erfolge gegen starke Gegner, vor allem die Leistungsträger der Rams sind pünktlich zum Saisonfinale in Form: Spieler wie Topscorer Max Meyer (24 Tore und 28 Vorlagen), Kapitän Oliver Markmann (20/13), Colin Dehnke (18/11), Nick Müller (18/10), Tim Müller (16/11) oder der erst kürzlich aus Spanien wiedergekommene Robin Wilmshöfer. In nur fünf Spielen schoss der zwölf Tore und bereitete sieben weitere vor.
So soll es auch heute weitergehen. Gewinnen die Düsseldorfer, können sie im zweiten Duell der Serie über maximal drei Spiele am 28. Oktober zu Hause im Sportpark Niederheid bereits den Einzug ins Finale perfekt machen.