Gründer der ersten Groß-WG sitzt im Gefängnis

Klaus M. soll ein Betrüger sein und schon seit 2004 hohe Mietschulden angesammelt haben.

Düsseldorf. Mit der Gründung von Deutschlands größter WG an der Elisabethstraße in Bilk machte Klaus M. bundesweit Schlagzeilen, wurde für die Idee vor sechs Jahren sogar mit dem Zukunftspreis ausgezeichnet.

Da liefen allerdings schon die ersten Ermittlungen gegen den 50-Jährigen, weil er erhebliche Mietschulden hatte. Inzwischen hat sich eine ganze Latte von Strafverfahren gegen den WG-Gründer, der sich jahrelang ein Katz- und Maus-Spiel mit der Justiz lieferte, angesammelt. Jetzt wurde Klaus M. festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.

Bereits 2004 soll er an der Adersstraße Geschäftsräume und eine Wohnung angemietet haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Klaus M. von Anfang an geplant hatte, die Miete nur teilweise zu bezahlen. Allein in diesem Fall soll ein Schaden von 31 350 Euro entstanden sein. Insgesamt soll er acht ähnliche Verträge abgeschlossen haben.

Die letzte Strafanzeige wurde von einer Nachbarin erstattet. Der 50-Jährige soll versucht haben, den silbernen Wohnwagen der Frau für 9600 Euro im Internet zu verkaufen. Zum Vertragsabschluss ist es aber offenbar nicht gekommen. Ein weiteres Strafverfahren läuft, weil er eine Rolex-Uhr für 1500 Euro gekauft, aber nur 600 Euro davon bezahlt haben soll.

Obwohl der Geschäftsmann gleich mehrere Groß-WGs gründete, war er selbst für die Justiz nicht zu fassen. Denn Klaus M. hatte keinen festen Wohnsitz und gab an, abwechselnd in Miami, New York und Panama zu leben. Tatsächlich soll er sich aber hauptsächlich in Düsseldorf aufgehalten haben.

Dass mit den Immobilien-Geschäften des Düsseldorfers etwas nicht stimmte, hatte auch TV-Moderator Sebastian Höffner festgestellt. In seiner Sendung Bizz auf Pro7 wurde Klaus M. das „Fass ohne Boden“ verliehen, mit dem Abzocker bloßgestellt werden. Das hatte zu einer folgenreichen Begegnung in einem Derendorfer Szenelokal geführt: Klaus M. attackierte den Fernseh-Moderator mit einer Torte.

Auf den 50-Jährigen wartet ein Verfahren wegen Betruges. Wann der Prozess beginnt, steht noch nicht fest.