Gute Aussichten für Düsseldorf

Im Ranking der Berenberg Bank steht Düsseldorf mit Frankfurt und München auf einer Spitzenposition — und kann noch mehr.

Düsseldorf. Die Berenberg Bank und das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut HWWI attestieren der Landeshauptstadt eine goldene Zukunft. „Keine andere Stadt hat sich im Vergleich so nach oben entwickelt. Und Düsseldorf hat noch ein enormes Potenzial“.

Die Worte aus dem Mund von HWWI-Direktor Thomas Straubhaar klingen wie eine ultimative Lobhudelei. Das Ergebnis sei aber lediglich der Vergleich von Fakten aus 30 deutschen Großstädten, die vor zwei Jahren schon einmal unter die Lupe genommen wurden.

Damals landete Düsseldorf auf dem 11. Platz, jetzt ist die Landeshauptstadt mit dem dritten Rang auf eine Spitzenposition hinter Frankfurt und München geklettert. „Wir machen das nicht aus Marketinggründen“, sagt der Düsseldorfer Berenberg-Niederlassungsleiter Raymund Scheffler.

Vielmehr wolle man den investitionskräftigen Kunden des Geldinstituts die richtigen Entscheidungshilfen an die Hand geben. Die Bank rede beispielsweise mit den Kunden, „ob es noch gut ist, Immobilienbestände in Duisburg zu verwalten“, wenn ein anderer Standort attraktiver sei für Investoren. Die Kriterien, die laut Ranking für Düsseldorf sprechen:

Produktivität: Nirgends wird pro Jahr eine so hohe Wertschöpfung erzielt wie in Düsseldorf. Pro Kopf beträgt sie 88 017 Euro, in Frankfurt 86 805 und in Hamburg 78 518 Euro.

Internationalität: Mit 18,1 Prozent hat Düsseldorf den höchsten Ausländeranteil in NRW. Hierbei handele es sich um hervorragend ausgebildete Menschen, zum Teil mit hohem Verdienst.

Bevölkerungsentwicklung: Der Bevölkerungszuwachs betrug von 2003 bis 2009 immerhin 2,4 Prozent. Strukturschwache Städte haben einen deutlichen Bevölkerungsverlust: Gelsenkirchen beispielsweise rund fünf Prozent.

Flughafen: Die Lage des Flughafens macht Besuchern und Investoren den Weg in die Stadt und an Firmensitze leicht.

Erreichbarkeit: Wer von Düsseldorf auf der Straße oder über den Luftweg zu den 41 größten Zentren Europas reisen möchte, schafft das im Durchschnitt pro Stadt in drei Stunden und zwölf Minuten. Besser ist nur Frankfurt — um vier Minuten.

Kunst: Düsseldorf ist ein anspruchsvoller Standort für Bildende Kunst.

Industrie: Die Stadt hat einen industriellen Kern mit rund 50 000 Arbeitsplätzen. Besonders die Ergänzung durch die Diensleister mit ihren Beratungsangeboten machten den Standort aus.

Allerdings macht Straubhaar auch auf Defizite aufmerksam: 8,4 Prozent junge Menschen ohne Hauptschulabschluss. „Das ist noch viel zu viel.“