Die Cowboys aus der Hauptstadt
The Boss Hoss trat mit großem Orchester auf.
Düsseldorf. Stetson, Stiefel, Karohemd und Gürtelschnallen in Untertassengröße sind am Sonntagabend in der Philipshalle angesagte Accessoires unter gerade mal 1500 Zuschauern. Denn mit The Boss Hoss erobern die Cowboys aus „Berlin, Mississippi“ ihre Fans in Oberbilk. Seit sechs Jahren sind „Boss Burns“ und „Hoss Power“ alias Alec Völkel und Sascha Vollmer unterwegs, um der Nation zu zeigen, wie cool Countrymusik sein kann.
Dazu gehört auch, dass die Berliner auf der Bühne nur Englisch sprechen, was sie oft nach ihren ganz eigenen Regeln tun. In ihren Songs wiederum lassen sie kaum ein Klischee zwischen dem kantigen Marlboro-Mann und dem harten Rocker aus. Das Bühnenbild erweist sich dabei als schräge Mischung aus Westernsaloon und altdeutschem Wohnzimmer.
Musikalisch präsentiert die Band ihr neues Werk „Low Voltage“ ganz ungewohnt mit großem Orchester inklusive einem kompletten Streichersatz. Zwar bieten die neuen Songs immer noch lässigen Countrysound, zelebrieren diesen jedoch deutlich langsamer als sonst. Bei „Go! Go! Go!“ unterstreicht die orchestrale Begleitung das mexikanische Flair des Songs und mit Streichern und Bläsern mutiert „No one knows“ schon fast zum Soundtrack für den nächsten James Bond. step