Verkehr in Düsseldorf Haltestelle wird komplett umgebaut
Düsseltal/Flingern · Der wichtige Knotenpunkt der Rheinbahn wird ab Anfang 2022 barrierefrei. Dafür muss auch die Grafenberger Allee gesperrt werden.
Der barrierefreie Umbau der Rheinbahn-Haltestellen schreitet voran, ständig wird irgendwo im Stadtgebiet daran gebaut. Doch während an weniger frequentierten Stellen diese Arbeiten problemlos verlaufen, gibt es Knotenpunkt, die besonders sensibel sind und einen großen Vorlauf benötigen. Die Haltestelle Schlüterstraße zwischen Metro und Arbeitsagentur ist so ein Ort. Hier fahren die Straßenbahnlinien U 72, U 73 und U 83 sowie die 709, hinzu kommen drei Bushaltestellen in unmittelbarer Nähe. Es wird viel umgestiegen, die mittig gelegenen Bahnsteige sind zudem sehr schmal, an beiden Seiten verlaufen jeweils zwei Verkehrsspuren, die zum Teil verschwenkt sind. Daran lässt sich ablesen, dass ein Umbau nicht mal so eben binnen ein paar Wochen über die Bühne gebracht werden kann.
Daher haben Stadt und Rheinbahn auch schon jetzt ihre Pläne im Ordnungs- und Verkehrsausschuss vorgestellt, denn immerhin verschlingt das Projekt Gesamtkosten von mehr als 8 Millionen Euro. Rund 5,35 Millionen davon trägt die Rheinbahn – die wiederum vom VRR einen Zuwendungsbescheid von 2,7 Millionen Euro vorliegen hat – den Rest trägt die Stadt. Die eigentliche Bauphase startet Anfang 2022, doch schon jetzt laufen vorbereitende Arbeiten an.
Dreiwöchige Vollsperrung
in den Sommerferien
Während der in mehreren Verkehrsphasen aufgeteilten Maßnahme, bei der auch die Knotenpunkte Grafenberger Allee/ Simrockstraße sowie Grafenberger Allee/ Schlüterstraße verbessert werden, soll zumindest immer jeweils ein Fahrstreifen aufrechterhalten bleiben. Die erforderlichen Gleisbauarbeiten sollen erst in den Sommerferien 2022 erfolgen, dann jedoch ist eine dreiwöchige Vollsperrung der Grafenberger Allee in diesem Bereich in beiden Fahrtrichtungen vorgesehen. Die Rheinbahn setzt Busse ein, der Individualverkehr wird großräumig umgeleitet.
Neben dem barrierefreien Umbau der Bahn- und Bus-Haltestellen und dem Gleisaustausch sollen endlich auch die Bahnsteige verbreitert (3,50 Meter statt bisher teilweise nur 1,40 Meter) werden. Trotz des dafür notwendigen Eingriffs in den Straßenraum will die Stadt vorhandene Engstellen beseitigen, die Kreuzungsbereiche (etwa mit separaten Abbiegefahrstreifen) optimieren und die Radwege verbessern.
Auch die Querungsmöglichkeiten an den Kopfenden der Haltestelle werden sicherer gestaltet. Die Buslinie 725 soll eine eigene Spur zum direkten Linksabbiegen in die Simrockstraße erhalten.
Im Zuge des barrierefreien Ausbaus des Straßenabschnittes wird das Jobcenter ebenfalls an das taktile Leitsystem angeschlossen. Der gesamte Bereich der Baumaßnahme soll insgesamt auch besser ausgeleuchtet werden. Natürlich sind im Zuge der Maßnahme ebenso umfangreiche Anpassungen an die bestehenden Ampelanlagen erforderlich. Auch müssen die digitalen Fahrgastinformationsanlagen sowie die Wartehallen versetzt werden.
Nicht zuletzt müssen Leitungen (Trinkwasser, Strom, Telekom) verlegt werden. So liegt eine Trinkwasserleitung genau im Gleisbereich, für die notwendige Verlegung an die Grafenberger Allee setzt die zuständige Netzgesellschaft allein eine Bauzeit von rund neun Monaten an.
Insgesamt soll die Bauzeit ab Januar 2022 elf Monate dauern. Das wird mit großen Einschränkungen für Anwohner, Anlieger, Menschen, die dort arbeiten, Bahn- und Autofahrer verbunden sein. Gut also, dass sich alle Betroffenen schon jetzt darauf einstellen können.