Handwerk, Blumen und die Sonne
Einkaufen spielt auf Frühlingsmärkten fast schon eine Nebenrolle. Die Besucher lieben die Atmosphäre.
Düsseldorf. In Gerresheim gab es am Wochenende buntes Markttreiben. Der traditionelle Handwerker- und Bauernmarkt lockte besonders am Sonntag mehrere Tausend Besucher auf den Gerricusplatz — fern ab von allem Stress und Streit um die Baustellen auf Bender- und Heyestraße. Bei strahlendem Sonnenschein gab es hier vieles zum Kaufen, Bestaunen und Ausprobieren.
Der Markt lebt davon, dass sich besonders Kinder am klassischen Handwerk versuchen können. So konnte man drechseln oder Holzfiguren aussägen. Der achtjährige Marius hat dort noch schnell ein Muttertagsgeschenk gebastelt. „Ich habe eine Engelsfigur gesägt“, sagte er, während er stolz sein Werk begutachtete. „Am besten gefällt mir heute doch das Wetter“, sagte Dorothee Ambach und lacht. Sie war mit Freunden auf dem Markt, „auch um vielleicht etwas zu kaufen, aber vor allem, um Bekannte zu treffen“.
Die Geselligkeit schätzen viele Besucher am Bauernmarkt. „Ich sehe das hier vor allem als Treffpunkt, die Buden sind mir gar nicht so wichtig“, erklärte Maria Beckmann. Gekauft hat sie am Ende trotzdem etwas. „Die Atmosphäre hier ist einfach sehr angenehm und die Stände sehr schön.“
Das Angebot reichte von Lederwaren über Geschnitztes bis zu handgemachter Kleidung und vor den Auslagen der Händler drängten sich die Besucher aneinander vorbei. Ob sie wegen der großen Auswahl oder des guten Wetters gekommen sind, dürfte den Händlern am Ende egal gewesen sein.
Der Platz vor der Kirche St. Cäcilia in Benrath gleicht einem Blumenmeer. Es ist Blumen- und Handwerkermarkt. Seit 18 Jahren lädt die Aktionsgemeinschaft Benrath zu einem Maimarkt — und wieder sind unzählige Blumenstände aus der Region dabei. Wer sich für den Balkon und den Garten eindecken will, hat die Qual der Wahl. Fleißige Lieschen und Petunien gibt es in allen Schattierungen, aber auch schöne Kübelpflanzen.
Traditionell konzentriert sich das Blumenangebot rund um Marktplatz und Kirche, während andere Offerten sich auf das vordere und das hintere Ende der Hauptstraße verteilen. Da kann man hübsche Taschen und Gürtel finden, auch Schmuck. Nur Keramik, immerhin der zweite Teil des als „Blumen- und Keramikmarkt“ ausgeschriebenen Angebots, macht sich rar.
Dafür hat sich der Büchertrödel vor der Buchhandlung Dietsch am Ende der Hauptstraße gut etabliert. An 15 Ständen kann man in einem bunten Angebot stöbern, denn die kleinen Händler kommen gerne nach Benrath. „Die Standgebühren der gleichzeitig stattfindenden Büchermeile am Rheinufer sind mir zu hoch“, sagt ein Händler.
Ganz neu ist übrigens ein „Benrath-Beutel“ aus Stoff, der für günstige 1,50 Euro zu bekommen ist. „Dann muss man nicht mit einer Plastiktüte in die Stadt zum Einkaufen gehen“, sagt Buchhändler Ulrich Ohm. Der Erlös der Verkaufsaktion geht übrigens an das Benrather Naturkundemuseum.