Herbergen: Düsseldorf ist das Hotel-Dorado
In keiner anderen Stadt werden derzeit so viele Herbergen gebaut oder geplant. Die Belegungsquote ist allerdings gering.
Düsseldorf. Düsseldorf ist das Hotel-Dorado. Zumindest für den Gast. Der hat in der Landeshauptstadt mittlerweile die Qual der Wahl. Vom Backpacker-Hostel über das Zwei-Sterne-Hotel bis hin zum Super-Luxus an der Kö reicht die Bandbreite. Über 20 000 Hotelbetten warten Tag für Tag auf ermattete Touristen und Geschäftsreisende.
"Die Belegungsquote liegt bei knapp 41 Prozent", erklärt Rainer Spenke, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Düsseldorf des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Im Klartext heißt das: 60 Prozent der Betten bleiben leer. Trotzdem werden in Düsseldorf immer weitere Hotelneubauten geplant. Die Branche agiert wie im Goldrausch. "So ganz verstehe ich die Investoren dabei nicht", sagt Lothar Jentzsch, Vorsitzender der Kreisgruppe der Dehoga und Direktor des Renaissance-Hotels.
Mindestens 1500 Betten kommen innerhalb der nächsten zwei Jahre in Düsseldorf hinzu, hat Spenke ausgerechnet. Die geplanten und im Bau befindlichen Hotels im Überblick finden Sie in der nebenstehenden Grafik.
Die Übernachtungszahlen sind immerhin gestiegen. Bis Juli gab es in den Hotels 800 000 Ankünfte und 1,6 Millionen Übernachtungen. Nur zwei Tage bleiben die Gäste also im Schnitt. Das ist die Folge davon, dass in Düsseldorf Geschäftsreisende das Gros der Besucher ausmachen.
Im kommenden Jahr wird die Rechnung für die Hotelinvestoren vermutlich aufgehen. "Das wird das größte Messejahr der Geschichte", sagt Jentzsch. 2009 wird dafür "das schlechteste Messejahr aller Zeiten", weiß der Renaissance-Direktor. Da könnten in einigen Häusern die Betten für immer abgezogen werden.