Hetjens zeigt Keramik als Schriftträger
Objekte geben Überblick über 5000 Jahre Schriftzeichen.
Keramik dient seit Jahrtausenden als Schriftträger. Sie überliefert unter anderem die Keilschrift, Hieroglyphen und verschiedene Alphabetschriften. Dadurch wird sie zum Träger von Botschaften aus der Vergangenheit und übermittelt Schutzformeln, Lobpreisungen, Bestellungen und Freundschaftsschwüre. Bis zum 4. März 2018 präsentiert das Hetjens-Museum, Schulstraße 4, unter dem Titel „Liebe mich wie ich dich — Botschaften auf Keramik“ Keramiken aus 5000 Jahren, die Botschaften tragen und den Betrachter an der Vergangenheit teilhaben lassen.
Fast zeitgleich wie die Keilschrift in Mesopotamien, entstanden in Ägypten die Hieroglyphen, die sich weniger auf Keramik, dafür aber auf vielen Steinmonumenten finden. Beide Schriften entwickelten sich unabhängig voneinander in ihren Gebieten — ebenso wie die chinesische Schrift im 2. Jahrtausend v. Chr. in Asien und die Maya-Glyphen im 1. Jahrhundert v. Chr. in Mittelamerika. Alle vier Schriften sind in der Ausstellung durch Exponate vertreten, denn auf ihnen basieren auch alle anderen — so auch das Alphabet.
Die Ausstellung gibt einen Überblick zur Entwicklung der Schrift, zur Aussage der Inschriften und zur bis heute ungebrochenen Bedeutung der Keramik als Schriftträger. Anlässlich der Ausstellung inszeniert Wilko Beckmann einen Tisch mit dem französischen Service „Histoire Romaine“ (um 1810), das Szenen aus dem klassischen Altertum zeigt.