Tom Odell: Großer Pop von Weltklasse in der Tonhalle

Der Brite brachte melancholische Momente und euphorische Hymnen auf die Bühne des New Fall Festivals.

Foto: Damian Rosellen

Mit der Ballade „Another Love“ hat sich Tom Odell einen Namen gemacht. Am Freitagabend bewies er dem Düsseldorfer Publikum in der Tonhalle, wie rockig und mitreißend Melancholie und Herzschmerz sein können und dass er mehr als nur Balladen spielen kann.

Mit seinen stimmgewaltigen Songs war der Sänger einer der Headliner des New Fall Festivals, das in diesem Jahr bereits zum siebten Mal stattfindet. Der britische Sänger, der mit seinem zweiten Album „Wrong Crowd“ durch Europa tourte, spielte nicht nur seine Hits, wie „I Know“ oder „Magnatised“, sondern auch bisher unveröffentlichte Stücke aus seinem nächsten Album.

Die Einladung zum New Fall Festival sei für ihn eine willkommene Gelegenheit, wieder die Bühne zu betreten. Gleich zu Beginn des Abends bedankte er sich dafür, in einer, wie Odell sagte, „außergewöhnlich schönen Halle“ spielen zu dürfen. Dass man ihn in Zeiten des Brexit in Deutschland noch auf die Bühne einlädt, sei schließlich auch nicht selbstverständlich, scherzte er. Seine Songs sind dramatisch und handeln von Herzschmerz und Isolation, vom Erwachsenwerden und vom Versuch, sich einzufügen.

Live können seine Texte und Melodien ihre Wirkung erst so richtig entfalten. Odell wechselt gekonnt zwischen schweren Balladen und fast überraschend rockigen Melodien und bewies, wie gut er mit seiner Stimme und mit dem Piano umgehen kann.

Schon sein Debüt „Long Way Down“ erreichte 2013 Platinstatus und brachte Tom Odell Vergleiche mit Elton John oder Jeff Buckley ein. Am Freitag konnten sich seine Fans davon überzeugen, dass diese Vergleiche nicht weit hergeholt sind. Sobald der 26-Jährige im schlichten Jackett die Bühne betrat, hatte er die etwa 1800 Zuschauerauf seiner Seite. Sicherlich könnte Tom Odell auch allein, nur mit seiner Stimme und dem Piano, ganze Hallen von Zuschauern in seinen Bann ziehen, doch gemeinsam mit seiner Band aus Gitarre, Bass und Schlagzeug erzeugte er beeindruckende Sounds, die die einmalige Akustik der Tonhalle ganz ausnutzten.

„Tom Odell ist mit der Zeit immer besser geworden. Ich hatte schon geahnt, dass er mit seiner Stimme live überzeugen kann, aber dass er so eine Kraft hat, hätte ich nicht gedacht.“, sagt Zuschauerin Leonie Schuhmacher.

Die Tonhalle war für Odells Songs der ideale Austragungsort, findet auch die 26-Jährige: „Die Tonhalle ist einfach einzigartig. Die Akustik der Halle ist so klar und exzellent, dass Toms Stimme dadurch noch stärker wurde und perfekt in Szene gesetzt wurde.“