HHU: Der Master ist teils Mangelware
Nicht jeder Bachelorstudent an der Heinrich-Heine Universität kann selbstverständlich mit einem Masterplatz rechnen. Oftmals müssen Zugangskriterien erfüllt werden.
Düsseldorf. Immer wieder hört man von Studenten, die sich über einen Mangel an Masterplätzen beschweren. Die begrenzte Anzahl der Studienplätze soll dazu führen, dass Absolventen des Bachelorstudiums keinen Platz in dem darauf aufbauenden Masterstudiengang bekommen. Das würde für die Studenten schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und geringere Gehaltsaussichten bedeuten. Doch gibt es diesen Masterplatzmangel wirklich? Und was sagen Studenten der Heinrich-Heine-Universität dazu?
„An der HHU studieren zurzeit insgesamt rund 27 500 Studierende. Davon sind etwa 2600 in Masterstudiengängen und 17 000 im Bachelor“, sagt Julius Kohl, Pressesprecher der Uni. Doch diese Zahlen wertet er persönlich nicht als Problem. „Wir sind bei einer Auslastung von 84 Prozent bei den Masterstudiengängen. Es wären also noch Plätze zu haben“, sagt er.
Auf Nachfrage räumt er allerdings ein, dass das nicht für alle Studiengänge gilt. „Es gibt sicherlich beliebtere Studiengänge, wie Biologie, Psychologie oder BWL. Da ist es unter Umständen schwieriger, einen Platz zu bekommen“, sagt er. Studiengänge, die weniger nachgefragt würden sind Physik, modernes Japan, Informationswissenschaft und Sprachtechnologie.
Die Bachelorstudentin Gwendolin Tiltmann studiert Betriebswirtschaftslehre und ist damit in einem der beliebteren Studiengänge. Sie berichtet durchaus von einem zu geringen Masterplatzangebot im Bereich BWL. „Momentan liegt der nötige Notendurchschnitt bei 2,5. Das wird aber sicherlich noch strenger. Ich habe schon ein bisschen Angst, keinen Platz zu bekommen.“
Helen Bröer, Mitarbeiterin des Prüfungsausschusses der Wirtschaftswissenschaften, spricht in diesem Zusammenhang eher von Zugangsvoraussetzungen. „Es bewerben sich auf jeden Fall regelmäßig mehr Leute als zugelassen werden“, sagt sie. Allerdings werde jeder Bewerber, der die Zugangsvoraussetzungen erfülle, zugelassen. „Die Kriterien dabei sind beispielsweise Grundkenntnisse in VWL, BWL und Statistik und ein Notendurchschnitt von mindestens 2,5. Es bewerben sich aber auch öfter Studenten, die die Voraussetzungen nicht erfüllen“, sagt sie. Trotzdem seien diese Kriterien nicht zu hoch gegriffen.
Bröer räumt allerdings ein, dass diese Hürden auch einer Zugangsbeschränkung dienen. „Wir sind eine relativ kleine Fakultät und können daher keine unbegrenzte Menge an Studenten aufnehmen“, sagt sie.
Auch Nicolas Faecc von der Fachschaft der Wirtschaftswissenschaften empfindet die Kriterien nicht als zu straff. „Das ist auf jeden Fall machbar. Sicherlich, muss man für einen Notendurchschnitt von 2,5 schon etwas tun. Die Kriterien sind aber bewusst so gewählt, dass aussortiert wird“, sagt er.
Für den Bachelorstudent Hendrik Manemann sind die Ängste, die mit der Bewerbung um einen Masterplatz einher gehen, gerade aktuell. „Ohne den Master hat man schlechtere Jobchancen. Das ist in BWL sicherlich so. Auch das Gehalt richtet sich später danach, ob man Bachelor oder Master ist“, sagt er. Ob das bei anderen Studiengängen auch der Fall ist, ist ihm nicht bekannt. „Für BWL gibt es aber auf jeden Fall viel zu wenig Masterplätze in Düsseldorf“, sagt er. Für eine Zulassungsbeschränkung und ein Aussieben von Studenten hat er daher weniger Verständnis. Alternativ bewirbt er sich jetzt auch bei anderen Universitäten. „Ich denke, dass es wichtig ist, sich noch an anderen Universitäten zu bewerben. So hat man mehr Optionen.“