Düsseldorf Hier fällt die Stadt im Sommer über 300 Bäume

Die Experten im Gartenamt haben den Bestand untersucht. Schadhafte Bäume werden im Sommer entfernt.

Foto: S. Lepke

Düsseldorf. Fachleute des Gartenamtes haben eine Baumkontrolle vorgenommen. Ergebnis: 339 Bäume müssen aus Gründen der Verkehrssicherheit in den Sommermonaten gefällt werden. Die Gärtnermeister überprüfen die Bäume vor der Fällung, ob darin keine Vögel nisten, da keine Nester zerstört oder brütende Vögel gestört werden sollen.

Foto: Melanie Zanin

Die aktuellen Kontrollen haben gezeigt, dass der Befall der Bäume mit holzzersetzenden Pilzen weiter zunimmt. Holzzerstörende Pilze verringern die Festigkeit des Holzes und gefährden somit die Stand- und Bruchsicherheit des Baumes. Der Prozess der Holzzersetzung bis zum Absterben des Baumes ist abhängig von der Baum- und der Pilzart.

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Von den 339 Bäumen sind 94 bereits abgestorben oder „abgängig“. Abgängig ist ein Baum, der bereits zu mehr als 70 Prozent abgestorben ist und bei dem keine Chance besteht, dass er sich wieder regenerieren kann.

23 Kastanien zeigen die Schadsymptome des sogenannten „Kastanienblutens“ oder auch „Pseudomonas syringae aesculi“. Hier werden Bäume gefällt:

Stadtbezirk 1 (Altstadt, Carlstadt, Stadtmitte, Pempelfort, Derendorf, Golzheim) 29 Bäume sind fällig: jeweils eine Scheinakazie an der Adler- und Geistenstraße, zwei Scheinakazien an der Schirmerstraße, zwei Ebereschen an der Seydlitzstraße und zwei Kirschen an der Zietenstraße, zwei Linden an der Moltkestraße, eine Birke an der Kanonierstraße, eine Platane an der Kaiserswerther Straße in Höhe Grunewaldstraße, auf dem Schulgelände Koetschaustraße drei Bäume: eine Pappel, ein Ahorn, eine Scheinakazie. Auf dem Alten Golzheimer Friedhof müssen t sieben Bäume weichen, an der Königsallee werden drei Kastanien gefällt, an der Jülicherstraße eine Scheinakazie. Kaiserswerther-/Grunewaldstraße: eine Kirsche und eine Hainbuche, an der Schirmerstraße eine Platane.

Stadtbezirk 2 (Flingern, Düsseltal) 59 Bäume werden gefällt, darunter sind 13 Kastanien, die Schadsymptome des sogenannten „Kastanienblutens“ oder auch „Pseudomonas syringae aesculi“ zeigen, zehn an der Kettwiger, drei an der Dorotheenstraße, fünf an der Altenbergstraße, vier Scheinakazien an der Albertstraße, eine an der Arminstraße, an der Behrensstraße drei Ahorn, an der Buscher Mühle und an der Degerstraße eine Esche und ein Judasblattbaum. Weitere Fällungen: Zoopark, Platanenstraße, Rosmarinstraße, Mülheimer Straße, Albertstraße, Werdener Straße, Bruchstraße, Dieselstraße, Degerstraße, Werdener Straße, Lacombletstraße, Schulhof an der Lindenstraße, Hellweg, Lichtstraße, Grafenberger Allee, Achenbachstraße, Ackerstraße, Birkenstraße, Bruchstraße.

Stadtbezirk 3 (Oberbilk, Unterbilk, Bilk, Friedrichstadt, Hafen, Hamm, Flehe, Volmerswerth) Insgesamt 55 Bäume sind betroffen. Hier wird gefällt: Benzenberg-, Flora- und Chlodwigstraße, Gladbacher Straße, Corneliusstraße, Zollhof, Schmiedestraße, Siegstraße, Feuerbachstraße, Lessingplatz, Höhenstraße, In den großen Banden, Linienstraße, Siegburgerstraße, Talstraße, Parkplatz Redinghovenstraße, Sonnenstraße, Wupperstraße, Stoffeler Kapellenweg, Morsestraße, Schulgelände Schmiedestraße.

Stadtbezirk 4 (Oberkassel, Heerdt, Lörick, Niederkassel) 29 Bäume stehen zur Fällung an: Brüsseler Straße, Alberichweg, Büdericher Straße, Markgrafenstraße, Krefelder Straße, Dominikanerstraße, Habsburger Straße, Kaiser-Wilhelm-Ring, Knechtstedenstraße, Schanzenstraße, Hansaallee, Düsseldorfer Straße, Heerdter Rheinpark, Schulhof an der Lewittstraße, Lotharstraße, Markgrafenstraße, Rheinallee.

Stadtbezirk 5 (Stockum, Lohausen, Kaiserswerth, Wittlaer, Kalkum, Angermund) Im Stadtbezirk 5 müssen 18 Bäume fallen: Fährerweg, Kaiserswerther Straße, Schule Beckbuschstraße, Am Hain, Niederrheinstraße, Danziger Straße, Carl-Sonnenschein-Straße, Deikerstraße, Lilienthalstraße, am Hoppengarten, Freiligrathplatz.

Stadtbezirk 6 (Lichtenbroich, Unterrath, Rath, Mörsenbroich) Im Stadtbezirk 6 werden 37 Bäume gefällt: Eckampstraße, Kalkumer Straße, Kartäuserstraße, An der Lank, Mintarderweg. Thewissenweg, Am Schorn, Am Walbert, Beedstraße, Sankt-Franziskus-Straße, Selbeckerstraße, Rather Markt, Heltorfer Straße, Tilde-Klose-Weg, Tiefenbroicher Weg, Mühlenbroicher Weg, Westfalenstraße, Im Schlank, Parkplatz Straelener Weg, Parsevalstraße, Oberhausener Straße, Wanheimer Straße.

Stadtbezirk 7 (Gerresheim, Grafenberg, Ludenberg, Hubbelrath) Im Stadtbezirk 7 werden 25 Bäume gefällt. Eine mächtige alte Eiche, mit einem Stammumfang von mehr als fünf Metern muss Am Poth gefällt werden. Sie ist morsch wegen holzzersetzender Pilze; Bergische Landstraße, Wittelsbachstraße, Akazienstraße, Oberlinstraße, Ostpark, Siedlerweg, Unter den Eichen, Staufenplatz, Pfeifferstraße, Klotzbahn, Rolander Weg.

Stadtbezirk 8 (Eller, Lierenfeld, Vennhausen, Unterbach) Im Stadtbezirk 8 müssen 36 Bäume weichen. Holzzersetzende Pilze haben 17 Bäume geschädigt: Bernburger Straße, Gertrudisstraße, Klein Eller, Konradstraße, Krippstraße, Schlesische Straße, am Tannenhofweg, Vohwinkelallee, Erlenkamp, Richardstraße, Werstener Feld, Eisenacher Weg und Lobensteiner Weg, Am Hackenbruch, Heidelberger Straße, Ludwigshafener Straße, Inkmannstraße. Im Schlosspark Eller werden eine abgängige Eiche und eine abgestorbene Birke fallen. Außerdem fallen Bäume hier: Krippstraße, Schlossallee und am Werstener Feld, Flottenstraße. In der Kleingartenanlage Im Broich werden drei abgestorbene Bäume entfern. Auch auf dem Schulhof an der Richardstraße wird eine abgestorbene Kirsche entfernt.

Stadtbezirk 9 (Wersten, Holthausen, Reisholz, Benrath, Urdenbach, Hassels, Itter, Himmelgeist) Im Stadtbezirk 9 werden 19 Bäume gefällt: Am Trippelsberg, Bonner Straße, Itterstraße, Ziegeleiweg, Thorner Straße, Melanchthonstraße, Am langen Weiher, Weststraße, Geeststraße, Inkmannstraße.

Stadtbezirk 10 (Garath, Hellerhof) Im Stadtbezirk sind 32 Bäume betroffen. Davon sind 19 Bäume bereits abgestorben und werden nun entfernt: an der Dresdner Straße, der Kita Dresdner Straße und auf dem Gelände des Kleingartenvereins Hellerhof, an der Frankfurter Straße, an der Heiligenstädter Straße, am Wittenberg Weg und an der Wolfgang-Borchert-Straße, Otto-Braun-Straße, Spielplatz Leo-Baeck-Straße, auf dem Schutzwall an der Carlo-Schmid-Straße.

Leider gibt es zwei Fälle von Vandalismus, ein Ahorn am Grünweg Dresdner Straße und eine Eberesche an der Hermann-von-Endt-Straße wurden mutwillig beschädigt und müssen gefällt werden. Eine Kastanie Am Kapeller Feld muss aufgrund der fortgeschrittenen Schädigung in Folge der Komplexerkrankung des so genannten Kastanienblutens oder auch „Pseudomonas syringae aesculi“ weichen; Bertha-von-Suttner-Straße, Ricarda-Huch-Straße, Theodor-Litt-Straße, Kita Stettiner Straße und Koblenzer Straße.

Bäume, insbesondere ältere und majestätische Bäume, sind von großem Wert. Das Gartenamt sieht in der Pflege und Erhaltung der städtischen Bäume eine wichtige Aufgabe und versucht alles, sie vital zu erhalten. Dennoch gehen von Bäumen auch Gefahren durch plötzlichen Astbruch oder Umsturz aus. Durch ihre enorme Größe und das Gewicht stellen sie insbesondere in den Städten eine nicht unerhebliche Gefahr dar, wenn sie geschädigt sind. Drohendes Baumversagen wird meistens anhand der Ausbildung bestimmter Schadsymptome erkennbar. So kann zum Beispiel die Ausbildung von Pilzfruchtkörpern bestimmter holzabbauender Arten einen Rückschluss auf eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit des befallenen Baumes getroffen werden.

Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt führt jährlich Baumkontrollen durch, um die Vitalität der Bäume zu überprüfen und gegebenenfalls notwendige Pflegearbeiten durchzuführen. Bei erkennbaren Defektsymptomen oder begründetem Verdacht werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Die bei der Baumkontrolle auffälligen und nicht den Ansprüchen der Verkehrssicherheit entsprechenden Bäume müssen gefällt werden.

Die Bäume werden durch Fachfirmen im Auftrag des Gartenamtes gefällt. In den meisten Fällen werden die Lücken durch Ersatzpflanzungen gefüllt. Bevor ein neuer Baum gesetzt werden kann, müssen Baumstumpf und Wurzeln entfernt werden. Außerdem werden die Baumgruben ausgehoben und mit speziellem Substrat verfüllt, damit der Jungbaum möglichst gute Wachstumsbedingungen erhält. In einigen Fällen ist auch ein Leitungsschutz erforderlich. Bei den Nachpflanzungen wird auf die so genannten Zukunftsbäume gesetzt.

Angesichts der sich verändernden Klimabedingungen in der Stadt und der damit verbundenen Zunahme von klimabedingten Stressfaktoren für die Stadtbäume wurden vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt geeignete Baumgattungen und -arten in einer Zukunftsbaumliste erfasst. Das Ziel bei der Wahl geeigneter Baumarten liegt darin, standortgerechte Arten zu finden, ohne die Artenvielfalt zu reduzieren.