Düsseldorf „Hoch, hoch!“ — Finale im Stromsport-Test

Acht Wochen hat die WZ-Reporterin EMS-Training ausprobiert. Andere Kunden sind zufrieden.

Düsseldorf. „Okay, hoch. Hoch!“ Beim achten und letzten Training in der Stromschmiede an der Schloßstraße ist die Motivation gigantisch, noch einmal alles zu geben. Beim ersten Mal fühlte sich das EMS-Training noch nach sanftem Gekitzel an. Nach zwei Monaten Gewöhnung darf Trainer Tim Koritki jetzt aber so richtig an seinen silbernen Knöpfen drehen — und die Stromstöße auf bis zu 75 Prozent hochjagen. Bizeps, Bauch- und Beinmuskel kontrahieren stark und schnell, der Schweiß läuft. Und nach dem letzten Impuls bleibt eine halbe Stunde lang ein taubes Kribbeln vom Bauch bis in die Knie zurück — wie nach einer Betäubung beim Zahnarzt. Die Muckis haben gearbeitet.

Foto: Melanie Zanin

Einen Effekt bei einer ohnehin fitten Person objektiv zu messen, ist schwierig. Aber das Gefühl nach acht Wochen Test sagt: Mehr Power in den Armen, der Bauch deutlich definierter, die Beine können quasi ewig in der Kniebeuge verharren, Ziepen im Rücken gibt’s nicht mehr. Und das alles ohne ein einziges Mal mit auch nur dem leistesten Anflug von Muskelkater. Ja, ich würde weitermachen mit EMS.

Das sagte sich schon vor zwei Jahren Roman (33). So lange trainiert er schon in der Stromschmiede. „Mir geht es nach dem Training immer gut“, sagt er. Und es sei „etwas Anderes zum Ausgleich“. Er geht auch ins Fitnessstudio, hat aber das Gefühl: „Da werden die ganzen feinen, kleinen Muskeln nicht so angesprochen.“ Der Strom erreiche auch die. Und sein Physiotherapeut habe ihm gesagt, für den Rücken sei EMS bei seinem Bürojob ideal.

Aus diesem Grund hat auch Franzi vor anderthalb Jahren mit dem Stromsport angefangen — gemeinsam mit Freund Christoph. „Wir sind beide Ärzte und haben wenig Zeit“, erklärt die 32-Jährige. Ganzkörpertraining in nur 20 Minuten pro Woche — das sei eben unschlagbar. „Meine Rückenschmerzen sind schnell weggegangen“, berichtet sie. „Schon nach drei bis vier Wochen hatte ich keine Probleme mehr damit.“ Christoph hat den Effekt vor allem im Winterurlaub beim Skifahren bemerkt: „Endlich können wir wieder den ganzen Tag Talabfahrten machen — vorher waren wir schon nach einer platt“, sagt der 33-Jährige. „Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.“ Früher spielte er Tennis und Fußball, inzwischen hat er nicht einmal fürs Fitnessstudio Zeit. Und auch er kämpfte wegen seines Jobs mit Rückenweh. „Da habe ich den Effekt schon nach der ersten Sitzung gemerkt.“Sein Fazit: „Ich bin von dem Training überzeugt.“