Hoppeditz-Erwachen in Düsseldorf Tausende feiern Karneval
Düsseldorf · Die Narren bejubelten die Rückkehr des Hoppeditz. Die Karnevalisten hatten die Einhaltung der 2G-Regelung kontrolliert.
Tausende Besucher haben den Start des Karnevals gefeiert – trotz der Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen in Deutschland. Mit dem Hoppeditzerwachen auf dem Rathausvorplatz begannen am Donnerstagvormittag die Festivitäten, später versammelten sich die Besucher in den Altstadtkneipen und auf dem Hoppeditzball, den das Carnevals-Comitee (CC) im Henkel-Saal ausrichtete. Wie erwartet, blieb die Besucherzahl trotz des guten Wetters hinter anderen Jahren zurück.
Die Karnevalisten haben die 2G-Regel für alle ihre Veranstaltungen festgelegt. An drei Einlasskontrollen wurde der Zugang zum Marktplatz geregelt, nur mit einem Nachweis über vollständige Impfung oder Genesung plus Personalausweis war der Zutritt erlaubt. Die Vereine – die mit einem kleinen Umzug durch die Altstadt in den Tag starteten – sollten bereits im Vorfeld die entsprechenden Nachweise ihrer Mitglieder kontrollieren. Vereinzelt wurden Besucher ohne Nachweis weggeschickt.
Allerdings war nicht der gesamte Marktplatz abgesperrt. Hunderte Besucher verfolgten die Rede des Hoppeditz im Bereich jenseits der Absperrung. Auf dem gesamten Platz wurden nur vereinzelt Masken getragen oder die zum Coronaschutz empfohlenen Mindestabstände eingehalten.
Die Kneipen sind beim Coronaschutz ein Flickenteppich
Die Kneipen in der Altstadt sind beim Coronaschutz derzeit ein Flickenteppich. Viele haben freiwillig auf eine 2G-Regelung umgeschwenkt, andere belassen es bei der gesetzlich vorgeschriebenen 3G-Regelung, öffnen also auch für Ungeimpfte mit aktuellem Test. Beispiel Bolkerstraße: Während im Ballermann 6 oder im Dä Spiegel nur mit 2G mitgefeiert werden durfte, war der Zugang in die Isla de Cuba oder die Villa Wahnsinn auch mit Test möglich. Die Stimmung blieb friedlich, die Polizei vermeldete am frühen Nachmittag, es habe bislang keine Zwischenfälle gegeben.
Die auch in Düsseldorf massiv steigende Inzidenz hatte die Debatten um eine Infektionsgefahr im Karneval verschärft. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte sogar gewarnt, Karneval könne zum „Superspreader-Event“ werden. Besucher vor Ort zeigten sich jedoch überwiegend entspannt. Dort überwog die Freude, dass der Karneval nach einem Jahr Zwangspause wieder starten darf.
Dass es trotz steigender Inzidenzen auch zur Prinzenpaarkürung am Freitag in einer Woche kommen wird, stellte am Donnerstag der designierte Prinz Dirk Mecklenbrauck noch nicht in Frage. „Ich gehe fest davon aus, dass das stattfindet“, sagte er. Krisenstabs-Leiter Burkhard Hintzsche schloss angesichts des Infektionsgeschehens aber eine Verschärfung der Vorgaben nicht aus. „Wir müssen die Lage dynamisch bewerten“, meinte Hintzsche. „Es ist denkbar, dass wir eventuell bei den Größenordnungen in Sälen noch werden eingreifen müssen.“
Der Hoppeditz trat pünktlich um 11.11. Uhr vor die Menschenmasse, Oberbürgermeister Keller verfolgte sein erstes Hoppeditzerwachen wie üblich vom Rathausbalkon aus und antwortete mit einer kurzen Gegenrede. „Wir müssen weiter wachsam sein und die Lage täglich neu bewerten“, sagte Keller. „Aber heute sollen die Karnevalisten erst einmal feiern, in dem Rahmen, der möglich ist.“
Am Freitag in einer Woche ist die für Karnevalisten wichtige Prinzenpaarkürung geplant. „Sie findet statt. Es sind fast 1000 Karten verkauft. Mit dieser Resonanz sind wir sehr zufrieden und glücklich. Auch heute hatten wir einen außerordentlich guten Zuspruch. Die Leute feiern verhalten, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Mit der 2G-Regel haben wir genau richtig geplant. So wollen wir auch die weitere Session bestreiten“, sagte CC-Sprecher Hans-Peter Suchand.