2:1 gegen Heracles Almelo Thomas Pledl gelingt ein starkes Comeback

Düsseldorf · Im ersten Spiel nach seinem Kreuzbandriss erzielt der Fortune beim 2:1 gegen Almelo ein Tor und bereitet eins vor.

Thomas Pledl (l.) freut sich mit Edgar Prib über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 im Testspiel gegen Almelo.

Foto: Frederic Scheidemann

Es war ein ganz großer Tag für Thomas Pledl. Zwar stand für ihn und seinen Verein Fortuna nur ein Testspiel an, gegen Heracles Almelo, den Tabellenvierzehnten der niederländischen Eredivisie, das die Düsseldorfer am Ende 2:1 gewannen.

Aber was heißt in diesem Zusammenhang „nur“? Acht Monate und vier Tage war es her, dass der Bayer sein bislang letztes Fußballspiel absolvieren durfte. Es war sogar ein richtig gutes, das „Toni“ da beim 3:1-Erfolg über den 1. FC Nürnberg machte, aber eines mit sehr traurigem Ende: Pledl zog sich einen Kreuzbandriss zu und musste anschließend in die quälende Prozedur aus Operation, Reha und Wiederaufbau-Training.

„Ich freue mich riesig auf das Spiel“, hatte der 27-Jährige noch am Tag vor der Partie gegen Almelo gesagt und dabei über das ganze Gesicht gestrahlt. Endlich wieder Fußball – und das dann gleich auf seiner Lieblingsposition auf dem rechten offensiven Flügel. „Ich habe volles Vertrauen in das Knie“, hatte Pledl ergänzt. „Ich spüre keinerlei Schmerzen mehr.“

Das wurde in der 19. Spielminute so richtig deutlich. Nachdem sich Leonardo Koutris auf der linken Seite sehr gut freigelaufen und ebenso gut geflankt hatte, nahm Pledl den Ball in halbrechter Position im Strafraum gekonnt an und setzte ihn gezielt zum 1:0 ins lange Eck – was für eine Rückmeldung!

„Emma“ sammelte nötige Spielpraxis

Nicht wirklich ein Comeback war es für Emmanuel Iyoha in der Angriffsmitte, da der gebürtige Düsseldorfer ja bereits beim 1:1 im Zweitligaspiel gegen Hannover 96 am vergangenen Samstag einige Minuten mitwirken durfte. Aber Spielpraxis tut auch für „Emma“ Not, hatte er doch wegen eines Innenband-Anrisses im Knie und zuvor langwierigen Muskelproblemen in Folge eines Pfeifferschen Drüsenfiebers ebenfalls monatelang pausieren müssen. Passend, dass dem 24-Jährigen das 2:0 gelang; per Kopf nach Flanke von Pledl.

Schade nur bei so viel Wiedersehensfreude (auch Koutris und Edgar Prib durften nach längeren Pausen mal wieder ran), dass das Wiedersehen eines Fortunen mit seinem ehemaligen Verein ins Wasser fiel: Kristoffer Peterson, schwedischer Außenstürmer der Düsseldorfer, musste wegen leichter Kniebeschwerden passen. Der 26-Jährige hatte von 2017 bis 2019 das Trikot von Heracles Almelo getragen. Wie schon gegen Hannover erkennbar war, so zeigte auch der Test gegen die Niederländer, dass Trainer Christian Preußer sein System stärker in Richtung 4-2-3-1 verändert hat. Das zuvor meist bevorzugte 4-3-3 hat zwar ohnehin viele Berührungspunkte mit der Ein-Stürmer-Variante, je nachdem, wie stark die Flügelspieler rückwärts denken. Bei Fortuna war jedoch augenfällig, dass Shinta Appelkamp als zentraler Spieler der Dreier-Reihe hinter Iyoha fast eine Art zweite Spitze spielte. Diesmal lief dieses Testprogramm lange ganz ansprechend, allerdings mit einem Schönheitsfehler. Nach nur etwas mehr als einer halben Stunde musste Koutris, der bis dahin eine sehr ordentliche Partie gespielt hatte, mit Adduktorenproblemen ausscheiden. Bitter für den Griechen, für den Preußer doch volle 90 Minuten eingeplant hatte. Nach der Pause machte dann Pledl Platz für Ephraim Kalonji, Kapitän von Fortunas U 19. „Toni“ hatte nun wirklich alles hineingepackt in sein Comeback und wird viel Selbstvertrauen mitnehmen für seinen weiteren Weg zurück ins Team.

Einige weitere Wechsel sorgten dann allerdings für einen Bruch im Düsseldorfer Spiel. Da zugleich Almelo ein wenig aus seiner Lethargie erwachte, stand die zuvor kaum geforderte Fortuna-Defensive plötzlich immer wieder unter Druck. So hätte Kaj Sierhuis kurz nach seinem Anschlusstreffer bereits den Ausgleich erzielen können; die Not-Abwehrzentrale mit Marcel Sobottka neben Tim Oberdorf hatte da ein Problem. Es reichte am Ende zum Sieg, aber Hälfte zwei zeigte doch, dass es noch einiges zu tun gibt.