Düsseldorf-Rath Im Möbelkrimi von Rath gibt es gleich vier neue Bauanträge
Die Bezirkspolitiker geben den Möbelhäusern von Höffner den Vorrang vor Schaffrath.
Düsseldorf-Rath. Firmen mit großflächigem Einzelhandel drängt es zur Theodorstraße, denn sie ist ideal an die Autobahn und die Innenstadt angebunden. Doch dass sich dort vor allem Möbelhäuser breitmachen wollen, passt der Stadt nicht, zumal es sich um das letzte große zusammenhänge Gebiet in Flughafen- und Messenähe handelt. Hier könnte man neue Unternehmen ansiedeln. Das Planungsrecht für Höffner und das benachbarte Bauhaus könne man weiterentwickeln. Wäre da nicht das Möbelhaus Schaffrath. Das stellte soeben gleich vier Anträge auf großflächige Möbel- und Küchenfachmärkte — was für Wirbel sorgt.
Zur Erinnerung: Schaffrath kaufte ausdrücklich mit der Absicht, einen Möbelmarkt zu errichten, vor vielen Jahren ein städtisches Grundstück in Rath. Die Stadt ließ jedoch Schaffrath auflaufen, indem sie sich für Höffner entschied. Nun hakte Schaffrath nach. Unter den vier gewünschten Unternehmen wäre ein Küchenstudio, das nach Paragraf 34 genehmigungsfähig wäre.
Das Problem liegt nun bei der Verwaltung. Wie Stadtplaner Markus Stranzenbach im Rather Rathaus ausführte, müsse die Stadt die Anträge ablehnen. Nochmals rund 39 000 Quadratmeter Verkaufsfläche für eine Sparte zu genehmigen, das gehe nicht. Als Alternative schlug Stranzenbach vor, das gesamte, riesige Gebiet nördlich und südlich der Theodorstraße zu überplanen, zumal die Pläne für Höffner ja gleichfalls noch bearbeitet werden. Stranzenbach machte klar: „Die Wünsche von Höffner, Bauhaus und Schaffrath in einem Paket zu schnüren und abzunicken, geht nicht.“
Stranzenbach erklärte den Politikern mit Engelszungen: „Ein großer, neuer, alles umfassender Bebauungsplan gibt der Stadt die Möglichkeit, die vier Voranfragen um ein Jahr zurückzustellen. Möglicherweise könnte man danach eine einjährige Veränderungssperre bewirken. Bis dahin ließe sich Klarheit schaffen, wie man die Gesamtentwicklung steuern will.“ Konkret meinte er: „Die Stadt muss am Ende der Überlegungen sagen, wie viel Möbel-Verkaufsflächen sie in Rath haben will.“
Das schmeckte den Politikern vor Ort überhaupt nicht. Alle Fraktionen erklärten einstimmig, sie hätten in einem vorhabenbezogenen B-Plan der Firma Höffner das Plazet zum Bauen erteilt. Sie hätten sogar über Fassaden beschlossen. Da könne man jetzt keinen Rückzieher mehr machen.
Dem Planungsausschuss empfahlen sie, nach ihrem Willen gleichfalls Höffner den Zuschlag zu belassen.