Im Norden beginnt die Freibadsaison

Beim Anschwimmen zeigt sich, dass das kleinste Freibad der Stadt auf seine treuen Besucher zählen kann.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. An diesem wolkenverhangenen Samstagmittag beginnt für Rainer Schlesinger seine 19. Saison als Schwimm-Meister im Freibad Kaiserswerth. „Natürlich hat man Routine, und trotzdem ist es immer noch auch etwas Besonderes. Man wartet ab dem letzten Saison-Tag im September schon darauf, dass es wieder losgeht.“ Jedes Wochenende kümmert sich der Meerbuscher, der hauptberuflich beim Bauamt arbeitet, um die Sicherheit der Badegäste, von denen er viele schon lange kennt. „Es ist schön, sich endlich wiederzusehen.“

Trotz des eher mäßigen Wetters herrscht im 450 Quadratmeter großen Schwimmbecken ordentlich Betrieb. Kein Wunder: bei 26 Grad warmem Wasser kostet es nicht allzu viel Überwindung, in selbiges zu springen. Neben vielen kleinen Besuchern ist Heidrun Rinne heute eine der ersten im Wasser. „Ich ziehe hier schon seit über 30 Jahren meine Bahnen. Meist fünfmal die Woche. Das Besondere ist einfach die familiäre Atmosphäre. Man kennt fast jeden hier, versteht sich prima untereinander“, erklärt sie.

Auch Ute Schmidt nutzt prompt die erste Gelegenheit, ihr „zweites Zuhause“ nach über sieben Monaten Winterpause zu besuchen. „Ich komme meistens in Bademantel und Badelatschen über die Straße gelaufen“, erzählt die Anwohnerin. „Fast noch mehr als auf das Schwimmen freue ich mich aber darauf, viele Bekannte wieder zu treffen. Im Winter sieht man sich höchstens mal an der Supermarkt-Kasse.“ Die meisten Besucher kommen natürlich aus dem Stadtteil, eine Schwimmerin ist aber sogar aus Münster angereist, um beim Anschwimmen dabei zu sein.

Die rund 1800 Mitglieder des Fördervereins „Flossen weg“ sind enorm wichtig für den Fortbestand des Freibads, wie Oliver von Dreden vom Vereinsvorstand betont. „Nur mit den Einnahmen aus der Tageskasse könnten wir nicht überleben.“

Immerhin: neben einer neuen Wasser- und Stromleitung standen im Winter nur kleinere Reparaturarbeiten an. Zudem sind viele der 36 Schwimmkurse, die der Verein anbietet, bereits ausgebucht. „Wir würden aufstocken, aber dazu fehlt uns das Personal. Wir suchen deshalb händeringend nach geschulten Schwimmlehrern und Aufsichtspersonal.“

Schwimm-Meister Rainer Schlesinger freut sich derweil schon auf das Pfingstwochenende. „Da betreue ich wieder unsere Kinderaktion, bei der wir zusammen mit den Kleinen grillen, zelten und am Lagerfeuer sitzen. Geschwommen wird bis zwei Uhr nachts. Das war im vergangenen Jahr bereits mein Highlight der Saison