Armut in Düsseldorf Caritas will der Tafel helfen

Düsseldorf. · In Rath sollen vorläufig keine Lebensmittel ausgegeben werden. Die Caritas möchte das übernehmen.

Viele Menschen sind auf günstige Lebensmittel angewiesen.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Die Caritas ist bereit, vorübergehend die Ausgabe von Lebensmitteln durch die Düsseldorfer Tafel mit eigenen Kräften zu unterstützen. Hintergrund ist die Ankündigung der Ausgabestelle in Rath, ihre Verteilstelle parallel zum teilweisen Lockdown im November zu schließen. „Unsere Ehrenamtlichen gehören überwiegend zu den durch Corona besonders gefährdeten Gruppen. Um sie zu schützen, haben wir uns schweren Herzens zu diesem Schritt entschlossen“, sagt Bergit Fleckner-Olbermann, die die Ausgabe koordiniert. Ersatzweise soll es für Menschen, die auf die kostenfreie Bereitstellung von aussortierten Waren angewiesen sind, Lebensmittel-Gutscheine geben. „Zudem kann ein Teil der Empfänger zur Ausgabestelle nach Oberbilk wechseln“, ergänzt Eva Fischer vom Vorstand der Tafel.

Rund 8000 Menschen mit geringem Einkommen nehmen in Düsseldorf das Angebot der Tafel in Anspruch. Verteilt werden die unter anderem von Supermärkten und Einzelhändlern gespendeten Waren an mehreren Standorten im Stadtgebiet. Der Verein „Tafel“ sammelt die Lebensmittel ein und bringt sie zu diesen Verteilpunkten. Die Ausgabe vor Ort wird dann von den dort ansässigen Kirchengemeinden – häufig in konfessionsübergreifenden Projekten – organisiert.

„Wir wollen, dass die dezentrale Ausgabe an sämtlichen Standorten erhalten bleibt und sind bereit, dafür hauptamtliche Mitarbeiter vorübergehend einzusetzen“, sagt Peeters. Die Situation aus dem ersten Lockdown dürfe sich nicht wiederholen. Als Sozialverband sehe sich die Caritas in der Mitverantwortung, Bürgern, die auf kostenfreie Lebensmittel angewiesen sind, zu helfen.

Die Nöte der Ausgaben vor Ort kann Fischer mit Blick auf die rasante Pandemie-Entwicklung gut nachvollziehen. So sei man in Garath dazu übergegangen, die Lebensmittel im Freien zu verteilen und nicht mehr in den Räumen der Bonhoeffer-Kirche. Das Angebot der Caritas begrüßt sie deshalb. Aufgeschlossen zeigt sich auch Fleckner-Olbermann. „Wir werden in dieser Woche Gespräche führen.“