Berühmte Stahlkuppel aus Gasometer Euref-Campus bekommt eine Kuppel aus Berlin
Düsseldorf. · Das Stahl-Bauwerk, das bisher in Berlin steht, soll Teil des neuen Euref-Campus am Flughafen-Fernbahnhof werden. Seit Dienstag läuft der aufwendige Abbau, in Düsseldorf müssen die Teile aber erstmal länger eingelagert werden.
Die berühmte Stahlkuppel aus dem Gasometer in Berlin wird seit Dienstag demontiert – ihre künftige Heimat ist der geplante Euref-Campus im Düsseldorfer Norden. In sechs Lkw sollen die insgesamt rund 1000 Einzelteile ab Mittwoch verladen und anschließend aus Berlin-Schöneberg in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt gebracht werden, wie Euref-Vorstandsmitglied Karin Teichmann erklärt. Hier wird die Kuppel ebenso wie bisher als Veranstaltungsstätte dienen.
Der Euref-Campus direkt am Flughafen-Fernbahnhof ist als Innovationsort der Energie- und Mobilitätswende konzipiert, auf dem sich Start-ups und etablierte Firmen aus diesem Bereich ansiedeln sollen. Als erster Hauptmieter steht bereits das Unternehmen Schneider Electric fest, das seinen Sitz bisher in Ratingen hat. Insgesamt sollen später alleine im Hauptgebäude rund 3500 Menschen arbeiten können.
Weil die Bauarbeiten für den neuen Campus noch in einer frühen Phase sind, müssen die Einzelteile der Kuppel in Düsseldorf allerdings eingelagert werden. Dafür hat die Euref AG bei den Stadtwerken eine Halle am Kraftwerk Fortuna gemietet. Der erste Bauabschnitt des Campus ist jetzigen Planungen zufolge Ende 2022 fertig, dort wird die markante Kuppel dann im Foyer stehen.
Kuppel wurde ursprünglich
zur WM 2006 konstruiert
In Berlin war das stählerne Bauwerk – entworfen nach dem Vorbild der Reichstagskuppel – ursprünglich zur Fußball-WM 2006 konstruiert und genutzt worden, dort tagte unter anderem auch das Jugendparlament des Bundestags. Später wurde es für eine Weile eingelagert. 2010 fand die Kuppel ihren Platz im Gasometer auf dem ersten Euref-Campus in Berlin, der das Vorbild für den neuen Standort in Düsseldorf ist. Bekannt geworden ist die Kuppel vor allem durch das Fernsehen: Von 2011 bis 2015 wurde von dort die Talkshow „Günther Jauch“ live gesendet, deshalb ist sie in Berlin inzwischen auch als „Jauch-Kuppel“ bekannt. Später fanden in der Konstruktion mit Platz für mehrere hundert Zuschauer verschiedene Events statt, von Firmen, Parteien, der Bundesregierung. Viele mögen den Charme des Zelt-Charakters, der durch die Konstruktion mit einer Plane über einem Stahlgerüst entsteht. „Die Kuppel bietet eine einzigartige Atmosphäre, die man mit einem normalen Gebäude nicht erreichen kann“, sagt Karin Teichmann.
Dass die Kuppel nun erneut umzieht, hat mit einem aktuellen Großprojekt der Euref AG zu tun. Das Unternehmen hat in Berlin nun die Genehmigung, im denkmalgeschützten Gasometer ein 16 Meter hohes Veranstaltungszentrum (und darüber zwölf Büro-Etagen) zu bauen. Dafür muss die Kuppel weichen – und soll gleichzeitig als Blickfang am neuen Düsseldorfer Standort dienen. „Das ist ein bisschen auch Kreislaufwirtschaft, dass wir diese vielen Tonnen Stahl nicht wegwerfen, sondern in Düsseldorf neu verwenden“, so Teichmann. „Wir freuen uns darauf.“