Gemeindeleben in Düsseldorf In Kaiserswerth gibt es eine neue Adresse: Marienplatz

Düsseldorf · In Kaiserswerth wurde ein historisches Gebäude des ehemaligen Krankenhauses in ein Gemeindezentrum umgebaut. Der Platz bekam einen Namen.

Oberbürgermeister Stephan Keller war am Sonntag bei der Einweihung des neuen Marienplatzes in Kaiserswerth dabei.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Der Stadtteil Kaiserswerth hat nun einen Marienplatz. Ein entsprechendes Straßenschild wurde am Sonntag von Pastor Oliver Dregger und Oberbürgermeister Stephan Keller enthüllt. Bezeichnet wurde eine Fläche auf dem Gelände des ehemaligen Marienkrankenhauses, das seinen Betrieb 2019 eingestellt hat. Der neue Name soll an die Klinik erinnern und gleichzeitig eine neue Adresse für die künftigen Bewohner im Umfeld bilden. Denn die alten Gebäude sollen teilweise zu Wohnungen werden. Auch das denkmalgeschützte Antoniushaus aus dem Jahr 1894 liegt nun am Marienplatz und hat die Hausnummer 1 erhalten. Das Gebäude wurde in den letzten zweieinhalb Jahren aufwendig für rund 7,8 Millionen Euro von der Kirchengemeinde St. Suitbertus saniert und in ein neues Gemeindezentrum umgebaut. „Es ist sehr schön, dass das Pfarrheim nun näher an die Basilika gerückt ist, die Orte zu einer Einheit werden“, sagt Pfarrer Oliver Dregger.

Das Haus bietet nun drei Säle für kirchliche Aktivitäten wie Versammlungen oder Chorproben. Zudem wurden ein Wintergarten und ein Andachtsraum eingerichtet, in dem die Mutter-Gottes-Statur aus dem Marienkrankenhaus einen neuen Platz gefunden hat. Im ersten Stock wurden Büroräume eingerichtet, die, ebenso wie zwei Wohnungen im zweiten Stock, vermietet werden. Das Haus ist nun barrierefrei, da in Absprache mit dem Denkmalamt ein Aufzug eingebaut wurde. Mit dem Umzug der Gemeinde von der Straße An St. Swidbert in das Antoniushaus ist eine Flächenreduzierung verbunden, welche die Kirchengemeinde zur Zukunftssicherung benötigt. „Denn den Unterhalt müssen wir selber finanzieren und wir wollen die Gemeinde auf solide Füße stellen“, sagt Dregger. Er freut sich, dass das Gebäude nicht nur funktional ist, sondern auch eine besondere Atmosphäre ausstrahlt, die mit der Geschichte Kaiserswerth verbunden ist. „Wir haben uns gerne der Aufgabe gestellt, Geschichte zu erhalten und zu pflegen.“ So wurden alte Originalfliesen aus dem 19. Jahrhundert unter dem Bodenbelag entdeckt und freigelegt.

Das restliche Gelände und die weiteren Gebäude des Marienkrankenhauses werden von dem Krefelder Investor Kueppersliving Immobilienentwicklung entwickelt. Er sieht einen Nutzungsmix aus Wohnungen, Hotel, Arztpraxen und Gastronomie vor. Ob diese Ideen Bestand haben und wann sie umgesetzt werden, dazu liegen keine Informationen vor. Auf Anfrage wurde in der Vergangenheit mitgeteilt, dass grundsätzlich keine Informationen über Zwischen- oder Planungsstände der Projektentwicklungen kommuniziert würden.