Kalte Dusche für Saunabesucher: Eintritt wird deutlich teurer
Die Bädergesellschaft bittet Kunden jetzt um Unterschriften, um die Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent noch abzuwenden.
Düsseldorf. Die geplante Mehrwertsteuer-erhöhung auf den Saunaeintritt — so sie denn Mitte 2015 kommt — wird den Saunagängern in den Düsseldorfer Bädern einen teureren Eintritt bescheren. Dies bestätigt Romina Walterowicz, Sprecherin der Bädergesellschaft Düsseldorf. „Der Aufsichtsrat hat im Oktober beschlossen, dass die erhöhte Mehrwertsteuer eins zu eins weitergegeben wird.“ Im Schnitt werde die Erhöhung der Preise 1,50 Euro betragen.
Detailliert könne im Moment noch nicht gesagt werden, was auf die Kunden zukommt. Steuerberater arbeiteten zurzeit penibel an einem neuen Berechnungssystem. „Das komplette Kassensystem muss umgestellt werden“, erläutert Romina Walterowicz. Nur ein Beispiel, warum das so kompliziert ist: Der eintägige Besuch im Sauna-Bad Niederheid kostet Erwachsene 16,50 Euro. Doch die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent gilt nur für die Sauna.
Da in dem Tarif aber auch die Benutzung des Schwimmbades enthalten ist, muss ein neuer Berechnungsschlüssel gefunden werden — denn der Besuch des Bades muss weiterhin mit nur sieben Prozent besteuert werden. Hinzu kommen in allen Bädern unterschiedliche zeitliche Staffelungen, Ermäßigten-, Familien- und Normaltarife und viele weitere Tarifmodelle. Alles müsse nun neu durchkalkuliert werden.
Die Sprecherin erwähnt in diesem Zusammenhang auch die Personalkosten, da zurzeit etliche Kräfte mit der Umstellung beschäftigt seien, obwohl noch nicht klar sei, ob die Erhöhung überhaupt kommt. „Wir sind noch voller Hoffnung, dass es noch abgewendet werden kann.“
Hierzu wolle man in den kommenden Tagen auch die Öffentlichkeit über die Erhöhung informieren und unterstütze eine Protestaktion des Deutschen Saunabundes. „Wir werden unsere Gäste auf die Umsatzsteuererhöhung hinweisen und Unterschriftenlisten auslegen.“ Betroffen von der Erhöhung wären folgende Düsseldorfer Betriebe: Münstertherme, Hallenfreibad Benrath, Gartenhallenbad Oberkassel, Gartenhallenbad Unterrath, Saunabad Niederheid und der Düsselstrand.
In privaten Einrichtungen sieht man die Pläne gelassen. In der Salzgrotte an der Stresemannstraße befürchtet man keine Einbußen. Ob die zusätzlichen Steuern umgelegt würden, könne man noch nicht sagen.