Umbau Kap 1: Bau von Bibliothek und FFT im Zeitplan

Düsseldorf · FFT-Chefin freut sich auf ganz neue Möglichkeiten für ihr Theater. Gesamtprojekt wird für die Stadt noch teurer.

So soll das Foyer des FFT aussehen. Rechts die Zugänge zum Theater.

Foto: ja/Meyer Architekten/DFZ Architekten

Kathrin Tiedemann steht auf einer 2200 Quadratmeter großen Fläche nackten Betonbodens und lächelt. Lediglich zehn Säulen stehen in dem riesigen Raum verteilt, die die Decke in sieben Metern Höhe über der Chefin des Forums Freies Theater (FFT) abstützen. Ansonsten herrscht hier gähnende Leere. Tiedemann ist trotzdem ganz begeistert, während sie sich umsieht. „Wir werden hier ganz neue Möglichkeiten haben. Und allein schon die Dimensionen des Raumes sind beeindruckend.“

Der erste wichtige Schritt beim Bau der neuen Heimstätte des Theaters ist gemacht. Der Eigentümer, das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein, hat den Raum nun als ersten entkernt an die Stadt übergeben, die als Mieter den weiteren Ausbau übernimmt.

Kathrin Tiedemann, Leiterin des FFT, im für ihr Theater kernsanierten, neuen Raum im Kap1.

Foto: ale

Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Oberbürgermeister Thomas Geisel sagte am Mittwoch bei einer Baustellenbegehung, dass er davon ausgehe, dass der Umbau des alten Postgebäudes am Konrad-Adenauer-Platz Ende 2020/Anfang 2021 abgeschlossen sein werde. Neben dem FFT im ersten Stock, wird die Zentralbibliothek in den zweiten und dritten Stock ziehen. Auch das Theatermuseum sowie Kulturarchive sollen auf insgesamt 25 000 Quadratmetern Fläche Platz finden.

Die Stadt zahlt dafür 250 000 Euro monatlich, wie es in dem für 30 Jahre abgeschlossenen Mietvertrag festgelegt ist. Die städtischen Investitionskosten für den Umbau sind gestiegen, und zwar um 2,2 Millionen Euro auf 18,6 Millionen Euro. Vor allem Baukostensteigerungen sind laut Kulturdezernent Hans-Georg Lohe der Grund. Weitere Mieter werden übrigens etwa Lidl im Erdgeschoss sowie die Deutschen Rentenversicherung und DHL sein.

Die neue Spielstätte für das FFT wird nun nach und nach auf den Betonboden gebaut. Es geht los mit Geräusche dämmenden Verkleidungen, dann werden die Wände für die beiden Probebühnen sowie den Theatersaal mit einem Fassungsvermögen für bis zu 235 Besucher eingezogen. In einem Zwischengeschoss wird die Technik untergebracht, die ein wichtiger Grund für Tiedemanns Vorfreude ist. Schon das Licht werde ganz neue Chancen bieten, mit der neuen, mobilen Tribüne der Theaterraum für jedes Stück auch wieder anders strukturiert werden können. Zwar habe man bislang über zwei Spielstätten verfügt, diese seien jedoch sehr limitiert gewesen, und diese Grenzen habe man nun in 20 Jahren auch ausgereizt.

Die Treppe in der Bibliothek am Konrad-Adenauer-Platz ist fünf Meter breit.

Foto: ja/Gstettenbauer Stadt Düsseldorf

Für das großzügige Foyer mit Blick durch die großen Fenster auf den Bahnhofsvorplatz sei zudem eine Gastronomie vorgesehen, Details stünden da jedoch noch nicht fest.

Auch im zweiten und dritten Stockwerk schreiten die Bauarbeiten für die Zentralbibliothek voran. Hingucker ist ein 30 Quadratmeter großes Loch in der Decke des unteren Raums, durch das mit Hilfe einer fünf Meter breiten Treppe das obere Stockwerk verbunden wird. Erste Stufen sind schon zu sehen. Zu erreichen ist der obere Teil der Bibliothek allerdings auch über die außen am Gebäude hinter einer Glasfassade entlangfahrenden Aufzüge.

Beim Eingang in die Bibliothek fällt der Blick gleich auf die Treppe.

Foto: ja/Schrammel Architekten

Die Bibliothek soll laut Leiter Norbert Kamp von der Ausleihstation zum Aufenthaltsort werden, deswegen ist unten unter anderem auch ein Vortragssaal geplant, den das Theatermuseum mit nutzen wird. Auch Arbeitsplätze mit Bildschirm und Internetzugang sind vorgesehen sowie ein Lesecafé. Ruhiger soll es im oberen Bereich zugehen.