Kultur Kompakt Hannelore Köhler ist mit knapp 90 Jahren gestorben

Düsseldorf · Sie galt als Düsseldorfer Original.

Hannelore Köhler starb im Alter von knapp 90 Jahren. Foto: Helga Meister

Foto: Helga Meister

Hannelore Köhler wurde am 30. Juli in ihrer Wohnung am Eiskellerberg tot aufgefunden. Sie wird am 12. August um 12 Uhr auf dem Nordfriedhof beerdigt. Mit ihren eher unscheinbaren Steinskulpturen am Burgplatz, im Garten des Stadtmuseums, vor dem Atelierhaus Sittarder Straße und vor dem Evangelischen Krankenhaus war sie beliebt und bekannt. Die größte Skulptur entstand 1977 für den Südpark.

Sie wurde 1929 in Heilbronn geboren, studierte ab 1947 bei dem Expressionistischen Wilhelm Rudolph in Dresden, als Kommilitonin von Gotthard Graubner. 1950 kam sie nach Düsseldorf und wurde Meisterschülerin von Otto Pankok. 1957 gehörte sie zu den Mitbegründern der „Neuen Realisten“. Zu den Mitstreitern gehörten German Beccerra, Thomas Häfner und Günther Cremers, den sie 1955 heiratete. Die abstrakte Kunst lag allerdings nicht im Trend. Hannelore Köhler pflegte zu sagen: „In einer Welt, wo nur das Gegenstandslose zählt, war das Gegenständliche idiotisch.“ Dennoch kaufte das Land 14 Arbeiten und 120 Zeichnungen von ihr.

Im Sommer pflegte sie Skulpturen zu machen, im Winter wurde gemalt. Ihre Kunst blieb gegenständlich, ihre Figuren zeichneten sich durch Humor und Witz aus. Die Künstlerin liebte die menschliche Figur, die Kellermusikanten, die Bardamen und die Familien mit Kindern als Sujet.  Die Personen waren der Zeit enthoben, waren Originale wie sie selbst.

Ein großer Schwung ihrer Arbeiten, vor allem Bilder, gingen noch zu Lebzeiten an das Stadtmuseum. Ihr Atelier war bis zuletzt voller Kunst und Kuriositäten. H.M.