Karneval in Düsseldorf Die Narrenzunft feiert zehn mal elf Jahre im Stahlwerk

Düsseldorf · Die Karnevalisten sehen den Umzug aus der Rheinterrasse als gelungen an und freuen sich auf weitere Sitzungen.

Wenn man Geburtstag hat, dann darf man auch selbst auf die Bühne. Die Narrenzunft feierte im Stahlwerk ihre Jubiläumsparty zehn mal elf Jahre.

Foto: Andreas Krüger

Ein kleines bisschen Bammel hatten sie schon, die Verantwortlichen bei der Düsseldorfer Narrenzunft. Denn nachdem die Firma Stockheim die Miete für die Räumlichkeiten in der Rheinterrasse deutlich erhöht hatte, waren sie nicht bereit, die neuen Preise zu bezahlen und sind kurzfristig mit ihrer Jubiläumsparty in das Stahlwerk an der Ronsdorfer Straße ausgewichen. Doch trotz aller Befürchtungen war die Party war ein riesiger Erfolg. Die Stimmung war klasse, der Service funktionierte hervorragend und auch die Technik ließ nicht zu wünschen übrig.

Und so war Präsident und Vorsitzender Mathias Neubauer sichtlich erleichtert: „Das war ja für alle Beteiligten eine Premiere und da weiß man ja nie wie das ausgeht. Aber jetzt können wir sagen, dass wir sehr glücklich sind, diesen Schritt gegangen zu sein.“ Und auch Michael Laumen, Ehrengast und Präsident des Comitee Carnevals war begeistert: „Die Location eignet sich hervorragend und ist eine echte Alternative zur Rheinterrasse.“

Die Jolly Family hat sich deutlich verbessert

Die Narrenzunft gehört zwar zu den kleineren Vereinen, aber dass man auch mit einem niedrigen Etat eine „große“ Sitzung auf die Beine stellen, das bewiesen die Verantwortlichen am Freitag eindrucksvoll. Los ging es mit der Prinzengarde Blau-Weiss, die mit kompletter Besatzung inklusive Kapelle, Corps und Tanzgarde aufmarschierten. Und der Gardetanz von Blau-Weiss ist ein echter Hingucker. Viel zu selten sind die Palm Beach Girls aus Köln auf den Düsseldorfer Bühnen zu sehen. Denn ihr Showtanz ist bemerkenswert und die Akrobatikeinlagen sehenswert. Dazu kommt die gelungene Musikauswahl mit Songs von Whitney Houston, Snap und van Halen, also nicht die übliche Karnevalsmucke. Und ohne Zugabe wurden die jungen Damen nicht von der Bühne gelassen.

Aus der Sitzungsparty wurde immer mehr eine Stehparty. Denn die KG Regenbogen bringt Stimmung und Farbe in jede Veranstaltung. Egal ob mit dem neuen Sessionshit „Durchgeknallt im Candyland“ oder bei älteren Songs wie „Chaka Waka“.

Stark entwickelt hat sich in den vergangenen Jahren die Jolly Family. Sie ist nicht nicht nur musikalisch besser geworden, sondern vor allem tänzerisch viel professioneller. Inzwischen hat man wirklich das Gefühl, dass die Leute auf der Bühne wissen, was sie tun. Und das Jubiläumslied für die Narrenzunft kam natürlich auch super  an. Über Professionalität brauch man bei den Swinging Funfares natürlich nicht zu reden. Die stehen qualitativ über fast allen anderen Düsseldorfer Bands und bei ihnen ist immer Stimmung in der Bude. Zudem hat der neue Sessionshit „Düsseldorfer Nächte“ auch das Zeug, um überregionale Bekanntheit zu erlangen. Natürlich brachten sie auch das Stahlwerk zum kochen. Nachdem der offizielle Teil mit vielen weiteren Bands zu Ende ging, wurde bei der Aftershow-Party bis in den frühen Morgen gefeiert.

„Für uns ist es finanziell immer sehr schwer, eine Sitzung auf die Beine zu stellen. Ohne Sponsoren geht das nicht“, sagte Präsident Mathias Neubauer. Und da hat die Narrenzunft mit der Messwert AG sogar eine Firma aus Köln an Land gezogen. Und einige der Mitarbeiter kamen zum feiern in das Stahlwerk. Jaqueline Rajkowski-Sorgenfrei trank das erste Altbier in ihrem Leben und war begeistert: „Das schmeckt sogar gar nicht so schlecht, hätte ich nicht gedacht.“ Die Veranstaltung gefiel ihr auch. „Ich bin ja Fan von der ‚Jecken Köln-Arena’, aber hier ist es auch ganz toll.“