Benrather Karnevalisten suchen Wagenbau-Mitstreiter Schlossnarren ziehen in die Wagenbauhalle um
Düsseldorf · CC-Präsident Lothar Hörning will am Steinberg Platz für alle organisierten Karnevalsgesellschaften schaffen.
Für manche Düsseldorfer ist das ganze Jahr Karneval. Zu diesen gehört auch Lothar Hörning, der im April zum Präsidenten des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) gewählt wurde. Verabredet ist er an diesem Mittag mit Jochen Scharf, Präsident der Benrather Schlossnarren, an der Wagenbauhalle der Karnevalisten am Steinberg, die gleich neben dem Betriebshof der Rheinbahn liegt. Mit dabei ist auch Wagenbauleiter Dieter Müller, der dort gerade sowieso zu tun hat und Hand an einen alten Karnevalswagen legt und schon durchgeschwitzt ist.
Bei dem Termin geht es um eine eingelöste Zusage. Denn der Rosenmontagswagen der Benrather Karnevalsgesellschaft zieht um. Ab dem Wochenende 17./18. August haben die Schlossnarren endlich einen trockenen Stell- und vor allem Arbeitsplatz für die Wagenbauer.
Die Prinzengarde Blau-Weiss macht den Benrathern in einer Zelthalle Platz. Das haben Hörning und Jochen Scharf noch eingespielt, als Hörning noch Präsident der Prinzengarde war. Diesen Posten hat er abgegeben, denn die CC-Satzung sieht ein Doppelamt nicht vor. Als Präsident aller in diesem Dachverband organisierten Düsseldorfer Karnevalsgesellschaften ist er aber umso mehr für diese Lösung: „Wir Narren müssen zusammenrücken und Platz schaffen in unserer Wagenbauhalle.“ Das würde gut zu seinem Wunsch passen, dass auch die Rosenmontagswagen der Gesellschaften politischer werden, als sie bislang zumeist sind. Es muss ja nicht gleich so bissig wie bei Wagenbauer Jacques Tilly sein.
Drei der im CC organisierten Karnevalsgesellschaften aus dem Stadt-Süden, neben den Schlossnarren sind das noch die Räbbelche aus Holthausen und die Quatschköpp aus Reisholz, haben seit einigen Jahren Probleme, einen trockenen und bezahlbaren Stellplatz für die Wagen zu finden. Auch die Schlossnarren haben schon eine Irrfahrt mit ihrem Gefährt und der Wagenbautruppe durch die halbe Stadt hinter sich. Eigentlich dachte man vor einigen Jahren, man hätte bei Hakle eine gute Lösung gefunden, doch die Halle, die die Jecken nutzten, wurde abgerissen. Der Rosenmontagswagen, der jedes Jahr passend zum Motto neu gestaltet wird, zog um in eine Halle, die ständig feucht war. Das bekam dem Wagen und seinen Aufbauten nicht gut. Von einem Außenstellplatz – „auch wenn er gut eingepackt war, kam ja Feuchtigkeit rein“ (Scharf) – ging es dann im vergangenen Jahr in eine Halle am Dornröschenweg. Die Quatschöpp und die Räbbelche zogen mit einem Teil ihrer Wagen gleich mit um. Doch auch da können die Jecken wohl nicht ewig bleiben, weil das Areal vermarktet wird.
Auch für die anderen Wagen
steht eine Lösung vor der Tür
Und zudem ist Scharf der Meinung, dass alle Karnevalsgesellschaften, die mit einem Wagen im Rosenmontagszug mit fahren, gleichbehandelt werden müssten, sprich, dass auch für sie ein Platz in der Wagenbauhalle in Bilk gefunden wird. Denn das hat für die Vereine mehrere Vorteile: So kann man gleich noch bei Fragen auf das Team von Jacques Tilly zurückgreifen, das Wagenbau-Richtfest kann zusammen gefeiert werden und auch das Ausrücken der Wagen zur Zugaufstellung am Rosenmontag ist so einfacher zu organisieren.
Der Vorstoß der Benrather hat nun endlich Gehör gefunden. Auch für die anderen Wagen steht eine Lösung wohl vor der Tür. „Wir sind seit dem vergangenen Jahr in Verhandlungen mit der Rheinbahn, ob wir ein weiteres Gelände auf dem Betriebshof mieten können“, sagt Lothar Hörning