Kinder können wieder toben
Sechs Wochen lang wurde der Spielplatz am Gertrudisplatz saniert. Seit Mittwoch können Familien die Anlage wieder nutzen.
Düsseldorf. Charline Loewe ist zufrieden, so lange ihr Söhnchen Nico zufrieden ist, sagt sie. Und dem strahlenden Gesicht des Zweijährigen nach zu urteilen, der in der Schaukel sitzt und sich von seiner Mama anschubsen lässt, ist der Spielplatz am Gertrudisplatz für ihn gerade der schönste Ort auf der Welt. Sechs Wochen lang wurde das Gelände saniert. Am Mittwoch gab Oberbürgermeister Dirk Elbers den umgestalteten Spielplatz für die Familien wieder zum Spielen frei. „Es ist auf jeden Fall eine Verbesserung“, findet Loewe. „Vorher war er schmuddelig und eng, jetzt scheint das Gelände größer und offener zu sein.“
Tatsächlich ist der Spielplatz um etwa 100 Quadratmeter gewachsen. Einige der alten Spielgeräte blieben erhalten, zum Beispiel das Kletterrondell und die Kleinkinderschaukel, andere sind neu. Ein Sandkasten mit Wassermatschanlage ergänzt das Angebot, ebenso wie eine Rutsche und zwei Fitnessgeräte, die auch Erwachsene und Senioren nutzen können. Von den vielen kleinen Zäunen, welche die einzelnen Spielbereiche einst voneinander trennten, ist nur noch ein einziger übrig, der die gesamte Anlage einrahmt.
Diese Version ist der Kompromiss von Bezirksverwaltung und Bürgerinitiative, die schon vor einem Jahr hitzig darüber diskutiert hatten, wie der neue Spielplatz aussehen soll. Mit oder ohne Hecke, größer oder kleiner als vorher, generationsübergreifend oder eher für die Kleinen ausgerichtet. „Wir haben uns einigen können, und mit der Lösung sind wir alle zufrieden“, sagt Bezirksvorsteher Gerwald van Leyen.
So ganz glücklich wirkt die Bürgerinitiative allerdings immer noch nicht. „Gut ist auf jeden Fall, dass auf unsere Einwände hin die ursprünglichen Pläne für die Anlage geändert wurden“, gibt Holloch zu. So habe die Bezirksverwaltung ursprünglich eine Hecke vorgesehen, die rund um den Platz verlaufen sollte. Dagegen hatte die Initiative vehement protestiert — mit Erfolg. „Trotzdem hätte man die Ideen der Mütter und Väter stärker und von vornherein berücksichtigen müssen“, kritisiert Holloch.
Hinsichtlich der Gestaltung der Spielgeräte hätte sie sich außerdem ein wenig mehr Kreativität gewünscht. Charline Loewe sieht das anders. „Natürlich gibt es spannendere Spielplätze“, räumt sie ein. Dafür sei die neue Anlage am Gertrudisplatz ein Ort, an dem Kinder verschiedener Altersklassen einander begegnen. „So lernen sie, miteinander auszukommen, das ist sehr wichtig.“ Abgesehen davon freue sie sich, dass es nach den langen Wochen überhaupt wieder einen Spielplatz in Eller gebe.